November 2011 Schon seit einigen Jahren besteht eine lose freundschaftliche Beziehung zwischen den Gemeinden Lautertal und Dogliani in Italien. Die ersten Kontakte entstanden durch die französische Stadt Jarnac, die mit den beiden anderen Kommunen offiziell verschwistert ist. Jugendliche aus allen drei Orten stellten während einiger Jugendcamps fest, wie gut man sich untereinander versteht und stellten als erste die Frage: Warum sind nicht auch Lautertal und Dogliani verschwistert? Am 4. November war es dann endlich so weit: Eine kleine Delegation aus Lautertal machte sich auf, um vor Ort in Dogliani zu erkunden, wie die gegenseitigen Beziehungen in Zukunft gestaltet werden können. Bürgermeister Jürgen Kaltwasser als Delegationsleiter mit seiner Ehefrau Hildgard, Christiane und Heinrich Stock zusammen mit Uwe Füchtenkordt als APEG-Vertreter, Hendrik Maul und Simone Eckel als Vertreterdes Jugendrates reisten nach Italien. War die Delegation an einem strahlend schönen Herbsttag aus Lautertal abgereist, so erwartete sie in Italien ein regnerisch grau verhangener Himmel. Schon im Vorfeld hatte man der Presse entnehmen können, dass es an einigen Orten in Norditalien schwierige Wetterverhältnisse mit Starkregen und Erdrutschen gegeben hatte. Wie die Delegation später erfuhr, waren auch in Dogliani die Hilfskräfte zum Katastrophenschutz in Alarmbereitschaft. Größere Schäden waren zum Glück nicht zu verzeichnen. Das trübe Wetter sollte allerdings ganz und gar kein Omen sein für die wunderbaren Erfahrungen und die Weiterentwicklung der freundschaftlichen Beziehungen in den nächsten Tagen. Die schier unglaubliche Herzlichkeit der italienischen Gastgeber eroberte die Herzen der Lautertaler im Sturm.
Der nächste Vormittag stand ganz im Zeichen der Provinzhauptstadt Cuneo. Da sich das Wetter immer noch nur zwischen wenig und viel Regen veränderte, bot es sich an, unter den insgesamt 5 km langen Arkaden im Zentrum der Stadt an Geschäften mit verlockenden Auslagen zu flanieren.
Anschließend verwöhnte der Verschwisterungsverein von Dogliani die Besucher mit süßen Geschenken aus dem Piemont, während APEG ein auf wetterfestes Material aufgebrachtes Foto vom Felsenmeer überreichte, das hoffentlich einen Platz in Dogliani bekommen wird, an dem es möglichst viele Bürger sehen können. Die Stellvertretende Vorsitzende von APEG Christiane Stock gab auf Italienisch einige Erklärungen zum Foto, während Uwe Füchtenkordt eine Grußbotschaft des APEG-Vorsitzenden Helmut Lechner verlas, der leider aus privaten Gründen nicht bei der Delegation sein konnte. Damit waren die Überraschungen des Abends aber noch lange nicht zu Ende. Bei einer Weinprobe im Gewölbekeller des Rathauses wurde jedem Besucher ein Weinpräsent der Stadt Dogliani überreicht. Das anschließende Abendprogramm war ebenfalls eine Einladung von Bürgermeister Nicola Chionetti. Dazu muß gesagt werden, dass jeweils eine Woche lang im November nach Allerseelen ein besonderes Weinfest in Dogliani stattfindet. Jeweils drei Winzer der näheren Umgebung eröffnen in dieser Zeit Straußenwirtschaften, in denen neben den eigenen Weinen auch Spezialitäten der Region und Lifemusik angeboten werden. So konnten die Lautertaler gleich einen Eindruck davon gewinnen, wie wunderbar man im Piemont feiern kann, wenn die Touristen eigentlich schon wieder abgereist sind. Der speziell zu dieser Jahreszeit angebotene Eintopf Cisra aus Innereien, Kohl und anderen Gemüsen fand allerdings unterschiedliche starke Zustimmung bei den Gästen.
Nach der Rückkehr nach Dogliani am Nachmittag hatten die Gäste die Möglichkeit, die Stadt nun auf eigene Faust zu erkunden und noch die eine oder andere Besorgung zu machen. Die Koffer und Rucksäcke der Reisenden waren nicht umsonst auf der Rückreise um einige Kilos schwerer als zuvor. In ausführlichen Gesprächenkonnte die Stellvertretende Vorsitzende von APEG Christiane Stock sowohl mit Bürgermeister Nicola Chionetti als auch mit dem Vorsitzenden des italienischen Verschwisterungsvereins Paolo Cornero Möglichkeiten einer weiteren und intensiveren Freundschaft zwischen beiden Kommunen erörtern. Diese werden demnächst in einer Sitzung des APEG-Vorstandes mit Bürgermeister Jürgen Kaltwasser und Vertretern des Jugendrates beraten. Die Pläne und Ideen sollen auf jeden Fall im nächsten Jahr bei einem Gegenbesuch der Freunde aus Dogliani im Lautertal vertieft werden. Bericht von Christiane Stock
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