6. Whisky-Verkostung 2012

Whiskyprobe auf wissenschaftlicher Grundlage

Foto: Walter Koepff

 

Foto: Walter Koepff

Foto: Walter Koepff

Was wäre das traditionelle Whisk(e)y-Seminar von APEG-Lautertal im Felsenmeer-Informationszentrum (FIZ) ohne die wissenschaftliche Grundlage von Peter Hubrich, den APEG-Vorsitzender Helmut Lechner bei der sechsten Auflage von „Malt by the Rocks“ besonders begrüße. Das bis auf den letzten Platz besetzte FIZ duftete bereits verführerisch nach dem „Lebenswasser“ aus Schottland, das die Firma Weiser erneut in acht Proben auf den Tischen ausgeschenkt hatte.

 


Rudi Roth stimmte mit entsprechender Musik auf das Seminar ein, bevor Peter Hubrich mit Bildern und Worten belegte, dass die Reichenbacher Riesen dereinst versucht hatten, eine Brücke zwischen dem Hohenstein und dem Borstein zu bauen. Da aber beide an unterschiedlichen Hochschulen in Schottland und Italien studiert hatten konnten sie sich hinsichtlich der Bauformen nicht einig werden und der hinlänglich bekannte Streit zwischen den beiden entbrannte. Übrig sind noch die Brückenwiderlager, eben der Bor- und Hohenstein und das Interesse Lautertals an englischen und italienischen Partnerschaften.

Foto: Walter Koepff


Foto: Walter Koepff

Nach einem Trinkspruch von Thomas Maul, denn trinken ohne einen solchen sei „reine Sauferei“ kam endlich Marc Weiser zu Wort, der die „seelische Grausamkeit“, 45 Minuten vor gefüllten Gläsern sitzen zu müssen, beenden wollte. Diesmal lud er zu einer Rundreise durch schottische Destillieren ein. Für die wenigen Neulinge bot er einen kurzen Einblick in die Herstellung des Whiskys, den die Schotten aus Sparsamkeitsgründen ohne “e“ schrieben. Wegen der weltweiten hohen Nachfrage steige momentan der Preis für Single Malt Whiskys deutlich und die Hersteller hätten bereits Probleme mit ihren Lagerkapazitäten. Allein in Schottland gäbe es 20 Millionen 250 – 550 Liter fassende Fässer mit reifendem Whisky.

 

Foto: Walter Koepff

Die erste Probe, der zehn Jahre alte „The Laddie Ten“ stammt aus der zweitkleinsten Brennerei der Insel Islay. Deutlich älter war mit 21 Jahren war „The Antiquary“, ein Blend aus verschiedenen „Malts“ von der 1897 gegründeten Brennerei Tomatin, in den zentralen Highlands. Aus den Lowlands hingegen kommt Glenkinchies „Distiller’s Edition, die in einem Amontillado-Sherry-Fass nachgereift wurde. Eine weitere Besonderheit war der 18 Jahre alte „Glenmorangie extremely rare“, der vor der Pause vorgestellt wurde.

Foto: Walter Koepff

Conny Aust von der Kobold-Klause hatte passend zum Abend eine Wurst- und Käseplatte arrangiert, die in einem Whisky-Schinken gipfelte.

Ebenso „whiskyhaltig“ war Rudi Roths musikalischer Auftakt zum zweiten Teil des Abends, der mit Hochprozentigem aufwartete.

Foto: Walter Koepff

Da der Alkohol Geschmacksträger ist, so Marc Weiser, haben die 46-prozentigen Sorten auch mehr Aroma, wie der 15-jährige „Revival“ von Glendronach, einer wieder auferstandenen Destillerie. Verheißungsvoll klingt der „Prophecy“ von der Isle of Jura, der durch seine deutliche Torfnote besticht. Noch ein „Frischling“ in der Whisky-Familie ist der „Vintage 2006“ mit seinen erst fünf Jahren, der von der neu gegründeten Familienbrennerei Kilochman stammt, aber auch einen kräftigen Torfgeschmack aufweist. Mit 57,5% der stärkste Vertreter war an diesem Abend ein „Lagavulin Cask Strength“, der eine zwölfjährige Reifezeit hinter sich hat.

Helmut Lechner danke den Whiskyspezialisten Norbert und Marc Weiser, die auch im nächsten Jahr wieder neue Sorten des „Lebenswassers“ vorstellen werden.

 

Bericht und Fotos: Walter Koepff