Nachruf Walter Metter


Im Alter von rund 85 Jahren starb der in Reichenbach wohnende Walter Metter am 28.12.2019.

Metterkam nach dem Krieg als Heimatvertriebener aus dem Sudetenland in den Odenwald und lebte zuerst in Winterkasten. Dann kaufte er sich in Reichenbach einen Bauplatz und baute 1970 mit seiner Frau Erika hier ein Haus. Obwohl er selber kein Mitglied im Verschönerungsverein war sondern seine Frau, arbeitete er sein Leben lang im Sinne des Vereins an der Verschönerung verschiedener Orte und Stellen im Ort, in der Landschaft und im Wald, verstärkt im Ruhestand, wo er mehr Zeit hatte. An zahlreichen Plätzen in der Gemarkung kann man noch die Spuren seiner Aktivitäten sehen, die auch Walter Koepff in zahlreichen Zeitungsartikeln beschrieb und von seinem Mitstreiter Philipp Degenhardt mit großem Lob bekräftigt wurde.

Aufgrund seines handwerklichen Geschicks betreute und reparierte Walter Metter die Anlagen des VVR am Hohenstein. Zusammen mit seinem früheren Arbeitskollegen Philipp Degenhardt hatte er die Elisabethenruhe (s. Bild), Jennys-Höhe, Ferdinandenhöhe, sowie die Anlage um die Kunkelmann-Eiche wieder hergerichtet und hielt sie auf Vordermann.

Auch bei der Herrichtung des Platzes und der Seegershütte in Beedenkirchen, der Anlage des Ruheplatzes samt Wiederaufstellung des großen Grenzsteins an der Kreuzstrtaße arbeitete er mit Philipp Degenhardt zusammen. So errichteten sie auch den Holzbrunnen am Vogellehrpfad und möbelten den Lampertstein im Felsberg wieder auf, der dann im Januar 2007 feierlich eingeweiht wurde.

In der APEG war Walter Metter im Vorstand aktiv und tat sich hier besonders bei der recht beschwerlichen Bepflanzung und Pflege der im Rahmen der Verschwisterung mit Jarnac angelegten Streuobstwiese in Elmshausen hervor, (s. Bild).

Sehr am Herzen lag ihm die Verschwisterung, wofür er selbst auf den Satteltaschen seines Motorrads Werbung machte. Als einmal eine Reisegruppe mit dem Bus aus der Partnerstadt Jarnac anreiste, hisste er an seinem Motorrad die französische Flagge, holte den Bus an der Autobahnraststätte in Lorsch ab und geleitete als „Herold“ den Bus nach Reichenbach.

Bei der Herrichtung des Raumes im alten Rathaus, der heute der Spinngruppe des Verschönerungsvereins als Übungsraum dient, war er aktiv als LKW-Fahrer und Helfer im Einsatz.

 

 

Holz war Walters Lieblings-Werkstoff, er schnitzte eine Menge Schilder, die z. B. im Wald an interessanten Wanderzielen angebracht wurden (s. Elisabethenruhe). Sein geschnitztes Meisterwerk ist im Foyer des neuen Rathauses zu sehen. Es befindet sich auf dem gusseisernen Gestell einer alten Nähmaschine und zeigt anlässlich der 975-Jahrfeier Reichenbachs oben links die Kirche von Reichenbach, rechts die von Beedenkirchen. Darunter sind die drei Wappen von Radlett, Reichenbach und Jarnac (s. Bild). Die Gemeinde Reichenbach, der Verschönerungsverein und die APEG haben Walter Metter vieles zu verdanken.

Bericht (1. Foto) Friedrich Krichbaum
Fotos von Walter Koepff
Januar 2020