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Veranstaltungsübersicht des Auerbacher Synagogenvereins 2016

Alle Veranstaltungen finden in der ehemaligen Synagoge Bensheim-Auerbach, Bachgasse 28 statt.
Alle Veranstaltungen beginnen um 19.30 Uhr.

Rückblicke über die Veranstaltungen der Jahre 2011- 2015 samt Zusatzmaterial:

2011 - 2012 - 2013 - 2014 - 2015

 

Datum Thematik
16.01.2016Firmgruppe in der Synagoge
27.01.2016 Vortrag über den Todesmarsch von Auschwitz.
17.02.2016 Vortrag Schoschana Maitek-Drzevitzky: "Jüdinnen in der Friedens- und Frauenbewegung"
02.03.2016Mitgliederversammlung
18.03.2016Veranstaltung der Geschichtswerkstatt "Jakob Kindinger"
13.04.2016Vortrag Helga Krohn: "Gabriel Riesser, ein Streiter für Recht und Gerechtigkeit"
11.05.2016Vortrag Prof. Dr. E. Grözinger: "Kabbala"
05.06.2016Besuch der Heidelberger Synagoge, Stadtrundgang zur jüdischen Geschichte Heidelbergs. Start: 10  Uhr Auerbach
06.07.2016Vortrag Prof. Shmuel Feiner, Jerusalem: "Moses Mendelssohn"
10,/11.07.201630-jähriges Jubuläum Übergabe der ehemaligen Synagoge mit Ausstellungseröffnung
19.10.2016Vortrag Dr. Ester Graf: "Gottvertrauen und Erntedank"
09.11.2016Eröffnung Ausstellung "Exil in Shanghai" im Bensheimer Museum
10.11.2016Gedenkveranstaltung Pogromnacht 1938
17.11.2016"Koffer gepackt und überlebt". Film und Gespräch mit der Tochter des Geretteten
20.11.2016Konzert des Jüdischen Chores aus Frankfurt
14.12.2016Vortrag Prof. Dr. Deborah Kämper "Sprache in der jüdischen Religion"

 

Samstag 16. Januar 2016: 

Firmgruppe der kath. Pfarreien Bensheims in der Synagoge

Firmung 2016

Informationen über das Judentum, den "Wurzelstock" des christlichen Glaubens.

Dank für das Kommen an diese erschienenen drei Teilnehmer und an die eine junge Dame. Angemeldet waren sechs weitere junge Leute, davon hat sich einer entschuldigt.
Noch wartet der Organisator auf weitere Entschuldigungen.
Ist das heute zuviel verlangt?




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Mittwoch, 27. Januar 2016: 

Vortrag von Rembert Boese, Großsachsen, in der früheren Synagoge:
Der Todesmarsch 1945 von Auschwitz durch Glatz/Klodzko, Partnerstadt von Bensheim“
Boese

Glatz, Heimat von Boeses Familie und 1944 sein Geburtsort, ist seit 1996 eine der Partnerstädte Bensheims. Vom früheren Bürgermeister Georg Stolle war die Initiative dazu ausgegangen, auch er ist in Schlesien geboren. Verbunden damit gibt es den „Freundschaftskreis Bensheim – Glatz/Klodzko“, dem auch Rembert Boese angehört.

In den 1990er Jahren, also fünf Jahrzehnte nach dem Geschehen, berichtete ihm seine Tante über ein Ereignis, dessen Augenzeugin sie damals in Glatz war: Mit Grauen erfüllt sah sie, wie zahlreiche “zerlumpte und ausgemergelte Gefangene an einem kalten Winterabend“ durch ihre Straße „getrieben“ wurden. Eine andere Verwandte bestätigte den Bericht. Nach Jahren, während einer Reise mit dem Freundschaftskreis durch das Glatzer Land, stellte Rembert Boese fest, dass weder dort noch in Deutschland dieser Todesmarsch dokumentiert war. Wichtige Hinweise fand er aber dann in Yad Vashem (Jerusalem), wo die Route eines Todesmarsches durch Schlesien und Glatz dargestellt ist. Nähere Einzelheiten, auch den Bericht eines Überlebenden, erfuhr er schließlich aus den Arbeiten des Historikers Daniel Blatman. Im Buch “Die Todesmärsche“ wird hier ein Transport beschrieben, der zu Fuß und in offenen Güterwagen eine Entfernung von ca. 500 km zurücklegte: 3000 Häftlinge brachen am 18. Januar 1945 in Birkenau auf, in Glatz kamen am 29./30. Januar 1400 Überlebende an und am Ende der langen Todesstrecke durch Polen und die Tschechoslowakei erreichten 280 der ursprünglich 3000 Häftlinge Geppersdorf in der Nähe von Görlitz.

Augenzeugen für diesen Häftlingszug fand Rembert Boese auch in unserer Region. Er will die Spurensuche fortsetzen, vor allem unter älteren Heimatvertriebenen, die damals Kinder waren.

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Mittwoch, 17. Februar 2016: 

Vortrag von Schoschana Maitek-Drzevitzky, Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Mannheim:
"Jüdinnen in der ersten deutschen Friedens- und Frauenbewegung"

MaitekDie Französische Revolution mit ihren aufrührerischen Ideen war auch der zündende Funke für die Frauenrechtsbewegung im 19. Jh. – da ja die „Deklaration der Menschen- und Bürgerrechte“ 1789 in Paris Frauen nicht mit einschloss. Eine der ersten, die die rechtliche Gleichstellung der Frau forderte, war die für ihren Berliner Salon gerühmte geistreiche Rahel Levin-Varnhagen (1771-1833). Mutige Frauen aus dem Bürgertum schlossen sich im Lauf der Jahre zu Vereinen zusammen. Für einige war das Wahlrecht für Frauen vorrangiges Ziel, für andere war es wichtiger, den Mädchen Zugang zu Bildung zu gewähren, um ihnen Berufstätigkeit und damit Unabhängigkeit vom Mann zu ermöglichen. Natürlich gab es Widerstände gegen diese Bestrebungen, die Gesellschaft umzugestalten. Zum Beispiel wurde es Frauen verboten, an politischen Versammlungen teilzunehmen.

Um die Jahrhundertwende wurden der Deutsche Evangelische Frauenbund, der Katholische und der Jüdische Frauenbund gegründet. Bertha Pappenheim (1859-1936) war auf jüdischer Seite die treibende Kraft. Sie ist in unserer Region vielen bekannt wegen des Mädchenheims, das sie in Neu-Isenburg im Zug ihres Kampfes gegen den Mädchenhandel und die Prostitution eingerichtet hatte. Das Gewicht lag beim Jüdischen Frauenbund mehr auf praktischer Sozialarbeit, aber ganz in der Tradition der religiösen Wohltätigkeit und in der Befolgung göttlicher Gebote. Ein zweites großes Anliegen führte viele Menschen in der Friedensbewegung zusammen: Bertha Suttners Initiative führte 1892 zur Gründung der Deutschen Friedensgesellschaft.

Schoschana Maitek-Drzevitzky, ging in ihrem Vortrag auf folgende Fragen ein: 
- warum finden sich so viele jüdische Frauen in der Friedensbewegung und im sozialen Bereich? 
- gibt es einen Zusammenhang zwischen diesem Engagement und dem Judentum? 
Es sind berühmte Frauen, die fast jeder kennt, und weniger berühmte Frauen, deren Initiativen bis heute nachwirken. 
Frau Maitek-Drzevvitzky möchte diese Frauen ins Licht holen und ihren Gedanken eine Stimme geben. 
Die Zuhörer lernten einige faszinierende Persönlichkeiten kennen – aus der Zeit vor der Emanzipation und vor dem Frauenwahlrecht.

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Mittwoch, 02. März 2016: 

Mitgliederversammlung

Tagesordnung:
1. Tätigkeitsbericht der Vorsitzenden
2. Aussprache über den Bericht und Anregungen
3. Bericht des Kassenwarts und der Kassenprüfer, Wahl der Kassenprüfer für das Rechnungsjahr 2016
4. Verschiedenes>

Wie in jedem Jahr gab der Vorstand bei der Mitgliederversammlung einen Überblick über die Aktivitäten des Vereins und legte Rechenschaft ab über die Finanzen.
Zum Abschluss wurden noch Fotos der Veranstaltungen des vergangenen Jahres sowie ein Kurzauszug aus der Lesung von Walter und Mathias Renneisen "Empfänger unbekannt" gezeigt. 
Zum Anschluss gab es bei Gebäck und Getränken Gelegenheit zu Gesprächen und Begegnungen.

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Freitag, 18. März 2016:

Veranstaltung gemeinsam mit der Geschichtswerkstatt Jakob Kindinger zur Erinnerung an die "Kirchbergmorde" im März 1945 in Bensheim.

Jazz meets ClassicClassic meets Jazz

Mit Stücken von Komponisten wie John Williams, Henry Mancini und Michel Legrand. Die beiden Musiker Sunny Franz (Violine) und Aaron Weiss (Piano) schlugen eine Brücke zwischen klassischer Filmmusik und dem Jazz. 

Der im Jahr 2000 geborene Sohn von Romeo Franz ist der Beweis dafür, dass die Tradition der Sintimusik erfolgreich weitergegeben wird. Seit seinem fünften Lebensjahr steht der junge Schüler, der neben der traditionellen Musik auch eine klassische Ausbildung genießt, mit seinen musikalischen Ziehvätern auf der Bühne. Er war Preisträger beim saarländischen Musikwettbewerb "Jugend musiziert".

Aaron Weiss ist Bundespreisträger von "Jugend musiziert" und Komponist. Er wurde 1987 geboren und entstammt der berühmten Weis--Dynastie der deutschen Sinti. 2004 spielte er (gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder) bei der Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille an Daniel Barenboim im Kurtheater Bad Nauheim.

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Krohn

Mittwoch, 13. April 2016:  

Vortrag von Frau Helga Krohn, Frankfurt/Main:

"Gabriel Riesser, ein Streiter für Recht und Freiheit"

Gabriel Riesser (1806-1863) gehört zu den bedeutendsten jüdischen Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Er kämpfte 1848 mit Büchern, öffentlichen Reden, politischem Engagement und seiner ganzen Persönlichkeit für die politische und bürgerliche Gleichstellung der Juden. Es war ein Kampf gegen Besitzstandswahrung, Vorurteile und Unkenntnis, ein Kampf für allgemeine Menschenrechte, für eine freie Gesellschaft gleichberechtigter Bürger, für die Trennung von Staat und Religion.

Seine Argumente und Überzeugungen zu Themen wie Gleichheit und Freiheit, Heimat und Vaterland, Mehrheit und Minderheit sind noch heute von hoher Aktualität.

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Mittwoch, 11. Mai 2016: 

Vortrag von Prof. Dr. E. Grözinger, Berlin, zum Thema "Kabbala"

Foto: Gerlinde Pfirsching

Groezinger 2016Mystisches Denken im Judentum wurde in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten vor allem in Spanien und Südfrankreich überwiegend mündlich im Verborgenen weitergegeben. Im 13. Jahrhundert erschien dann ein grundlegendes schriftliches Werk, der „Sohar“. In seinen Tora-Auslegungen wird hinter allen Buchstaben und Zahlen der Texte ein verborgener tieferer Sinn aufgespürt, um das Wesen Gottes und sein Wirken im Kosmos zu erkennen. Die Lehre musste geheim bleiben, nur Männer in gereiftem Alter durften sich damit befassen. Neben der theoretischen gibt es die praktische Kabbala mit Wortmagie, Geisterbeschwörung, Loswerfen, Amulettwesen. Nach der Verfolgung und Vertreibung der Juden aus Spanien 1492 wurde Safed in Galiläa im 16. Jahrhundert Zentrum der Kabbala. Hier erhielt sie ihre letzte überlieferte Form durch Isaak Luria (1534 – 1572). Die Generation der traumatisierten spanischen Juden bildet den historisch-kulturellen Kontext seines Wirkens, die Exilerfahrung spiegelt sich in dem durch Luria weiterentwickelten System wider. Seine Vorstellungen und Visionen führten zu einem neuen Verständnis von Gott und seiner Schöpfung. Ein kompliziertes Lehrgebäude sieht die kosmische und die menschliche Sphäre verknüpft, die Menschen haben die Verpflichtung, durch Einhalten der Gebote die göttliche Harmonie der Welt zu erhalten.
Die lurianische Kabbala ist bis heute die wirkmächtigste Formulierung der jüdischen Mystik, die vor allem im chassidischen Judentum überliefert ist.

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Sonntag, 05. Juni 2016: 

Exkursion "Auf den Spuren jüdischer Geschichte in Heidelberg"

Synagoge Heidelberg

                                                        Foto der neuen Synagoge



Stationen der Exkursion waren:   
- das alte jüdische Stadtviertel
- der Platz der in der Pogromnacht zerstörten alten Synagoge
- Besuch und Besichtigung der Universität
- das Völkerkunde-Museum
- die neue Synagoge in Heidelberg



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Mittwoch, 06. Juli 2016: 

Vortrag von Prof. Shmuel Feiner, Jerusalem

"Moses Mendelssohn, ein jüdischer Denker in der Zeit der Aufklärung"

Shmul FeinerMit Shmuel Feiner, Professor für jüdische Geschichte an der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan, hatten wir einen der bedeutendsten Erforscher der Haskala, der jüdischen Aufklärung, für einen Vortrag gewonnen. Er ist Präsident des Leo-Baeck-Instituts in Jerusalem, das sich der Erforschung und Bewahrung der deutsch-jüdischen Geschichte widmet.

Der Referent beleuchtete die Gegensätze und Wechselwirkungen zwischen den traditionellen religiösen und sozialen Verpflichtungen des Judentums und dem Willen zur Emanzipation. Beides zeigt sich beispielhaft im Leben von Moses Mendelssohn, der 1729 in Dessau geboren wurde und 1786 starb. Schon als Kind wegen seiner Talmudkenntnisse gerühmt, ging er noch als Schüler nach Berlin, wo er auch in Berührung mit weltlichen Wissensgebieten und Fremdsprachen kam. Hier wurde er bekannt als Repräsentant einer jüdischen Elite, die sich jenseits der Grenzen religiös-rabbinischer Bildung im neuen säkularen Rahmen von Literatur und Philosophie bewegte. Er wurde beeinflusst von John Locke und Gottfried Wilhelm Leibniz und war befreundet mit Gotthold Ephraim Lessing. Dieser setzte ihm in seiner Dichtung „Nathan der Weise“ ein Denkmal für die Nachwelt.

Angesichts der Wirklichkeit des jüdischen Lebens in Preußen, sind die Kontroversen, die Mendelssohn mit Orientalisten und Theologen austrug, Beweise für seinen Mut, in einer christlich dominierten Öffentlichkeit seine Überzeugung und seinen Glauben zu vertreten. Im Namen der Vernunft kämpfte er gegen religiösen Fanatismus, Aberglauben und politische Unterdrückung. Aber gegen Ende seines Lebens hatte er das Gefühl, dass die Aufklärung zum Scheitern verurteilt sei durch den Zwang erstarrter Traditionen und Vorurteile, die er als „Gespenster“ bezeichnete. Moses Mendelssohn starb fünf Jahre vor der rechtlichen Gleichstellung der Juden, die sich durch die französische Emanzipation 1791 durchsetzte.

In seiner eigenen Familie führte die kulturelle und soziale Anpassung an das deutsche Bürgertum zur Konversion von vier seiner eigenen Kinder zum Christentum. Felix Mendelssohn-Bartholdy, Komponist und Wiederentdecker von Johann Sebastian Bach, war einer seiner Enkel.

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Samstag und Sonntag, 09. und 10. Juli 2016: 

30-jähriges Jubiläum "Übergabe der Synagoge in Auerbach an den Synagogenverein"

Im Rahmen des Auerbacher Bachgassenfestes hatte der Synagogenverein zum Jubiläum eingeladen, denn im Juni 1986 wurde die dem Abriss entronnene und unter dem Architekten Heinz Frassine mustergültig restaurierte ehemalige Synagoge durch die Stadt Bensheim an den Auerbacher Synagogenverein übergeben, der sich auf Initiative der Kirchengemeinden 1984 gegründet hatte.

Ausstellung Buber



Am Samstag, dem 09. Juli, wurde die  Ausstellung eröffnet, die von Schülerinnen und Schülern des Starkenburg-Gynasiums unter der Leitung ihres Lehrers, Herrn Axel von Studnitz, zum Martin-Buber-Gedenkjahr 2015 gestaltet wurde. Es sind Collagen, die sich sehr eindrucksvoll mit Leben und Wirken Martin Bubers beschäftigen.


Die Ausstellung wird im Juli 2016 an allen folgenden Sonntagen von 15.00 bis 18.00 Uhr für Besucherinnen und Besucher geöffnet sein.

Schlappner



 

 

 

Am Sonntag, dem 10. Juli, feierten wir dann die 30-jährige Übergabe der Synagoge an den Synagogenverein. Es gab Gelegenheit zu Gesprächen und Begegnungen bei israelischen Snacks und Getränken sowie Musikbegleitung.

Ortsvorsteher Robert Schlappner

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Mittwoch, 19. Oktober 2016:

Vortrag von Dr. Esther Graf, Mannheim: "Gottvertrauen und Erntedank".                                                     Hintergründe und Bräuche des Laubhüttenfestes

Auf das eher nachdenkliche Neujahrsfest und das ernste Versöhnungsfest folgt im gleichen Monat das heitere Laubhüttenfest, bei dem sich das Alltagsleben acht Tage lang in einer leicht gebauten Laube ohne festes Dach abspielt. Das Fest hat seine Wurzeln in der Natur und in der Geschichte: Es ist die Jahreszeit zum Einbringen der Ernte, aber ein zweiter Bezug ist der Auszug des Volkes aus Ägypten mit vierzig Jahren Nomadenleben in der Wüste ohne feste Behausungen.

Moses erhielt an verschiedenen Stellen die Anweisungen dazu: „Das Laubhüttenfest sollst du feiern sieben Tage lang, wenn du einsammelst von deiner Tenne und deiner Kelter“, d.h. Getreide und Wein (Deut.16,13) und „In Laubhütten sollt ihr wohnen sieben Tage ... damit eure Geschlechter wissen, dass ich in Hütten wohnen ließ die Kinder Israel, als ich sie einst aus Ägypten herausführte“ (Lev.23,42). Genaue Vorschriften gelten nicht nur für den Bau der Hütte (z.B. muss das Dach-Blätterwerk bei Tag beschatten, bei Nacht aber die Sterne sehen lassen), sondern auch für den Feststrauß mit den vier Symbolpflanzen Zedratzitrone, Palmwedel, Myrthen- und Bachweidenzweige. Er wird für rituelle Umzüge gebraucht, zu denen besondere Lieder gesungen werden. Die Referentin zeigte mit ihrem Bildmaterial auch Darstellungen des Festes in der jüdischen Kunst.

Dr. Esther Graf studierte Judaistik und Kunstgeschichte. Sie beendete ihre Studien mit der Promotion im Fach Jüdische Kunst an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg. Nach längerer Tätigkeit als Museumskuratorin wurde sie Mitbegründerin der „Agentur für jüdische Kulturvermittlung“ mit dem Ziel, die jüdische Alltagskultur zu erklären. Zu einer Beschreibung des Chanukkafestes war sie vor drei Jahren schon einmal Gast bei uns.

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Mittwoch, 09. November 2016 im Bensheimer Museum:

Eröffnung der Ausstellung "Exil in Shanghai" mit Aquarellen von John H. Less

ShanghaiLess, der 1923 in Berlin geboren wurde, verließ mit seinen Eltern und seiner Schwester im letztmöglichen Moment Deutschland. Indem er Erlebnisse im Alter zwischen 16 und 23 Jahren aufzeichnete, reflektieren Less‘ Illustrationen in lebendiger Weise die Entwurzelung aus einer Kultur, in der er und seine Verwandten sich einst zuhause und sicher geglaubt hatten.

Less und seine Familie kamen mit den von Deutschland für „Auswanderer“ erlaubten 10 RM pro Kopf in Shanghai an und waren so unmittelbar mit den Herausforderungen des täglichen Überlebens konfrontiert.

Mit 20.000 anderen staatenlosen jüdischen Flüchtlingen von den Japanern in das Hongkew Ghetto gezwungen, einem abgesperrten und durch Krieg schwer zerstörten und schon von hunderttausend verarmten Chinesen bewohnten Teil der Stadt, versuchten Less und seine Familie die nächsten sieben Jahre zu überleben und die Hoffnung zu bewahren.

Die Aquarelle in dieser Ausstellung waren als Illustrationen für einen autobiografischen Text von John Hans Less geplant, der von Beruf Werbegraphiker war. Auf der Basis von Skizzen, die er während seines Aufenthalts in Shanghai zwischen 1940 und 1947 angefertigt hatte, vermitteln diese nachträglich gemalten Aquarelle reiche visuelle Eindrücke seiner Fluchterfahrungen.

Die Ausstellung zeigt einen ungewöhnlichen und einzigartigen historischen Bericht, indem sie die visuelle Perspektive eines jungen, sich entwickelnden Künstlers zeigt, der aus Nazi-Deutschland vor dem Holocaust flieht und sich durch seine erfolgreiche Karriere als Grafiker in den USA integriert.

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Donnerstag, 10. November 2016:

Gedenkveranstaltung an die Pogromnacht 1938 am Bendheimplatz in Bensheim

Eine Veranstaltung gemeinsam mit der Geschichtswerkstatt Jakob Kindinger und der Stadt Bensheim.

Anschließend im Museum Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Benz aus Berlin zum Thema "Antisemitismus - Präsenz und Tradition eines Ressentiments"

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Donnerstag, 17. November 2016:

"Koffer gepackt und überlebt". 
Film und Gespräch mit Frau Judith Rhodes, der Tochter des Geretteten
Koffer gepackt

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Sonntag, 20. November 2016:

Konzert des Jüdischen Chores "Shalom Singers" aus Frankfurt 

mit liturgischer und traditioneller Musik, jiddischen und israelischen Liedern

Juedischer Chor

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Mittwoch, 14. Dezember 2016:

Vortrag von Prof. Dr. Deborah Kämper über "Sprache in der jüdischen Religion"

KaemperSprache und Religion hängen eng zusammen. Keine Religion ist ohne Sprache zu denken. Sprache ist demzufolge auch ein grundlegendes Element der jüdischen Religion: als menschlich-göttliche Fähigkeit,

Die Referentin stellte dar, inwiefern die jüdische Religion von Sprache lebt: was hat es mit dem jüdischen Erzählgebot auf sich? Inwiefern können wir von einer rituellen Kommunikation zwischen Mensch und Gott, zwischen Gott und Mensch und zwischen Mensch und Mensch sprechen und welche Formen hat diese Kommunikation (als Gebet, als Gebot und Verbot, als Aufforderung)? Warum darf der Name Gottes nicht ausgesprochen werden und welche Ersatznamen gibt es, um über und mit Gott zu sprechen?

Dr. Heidrun Deborah Kämper ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut der deutschen Sprache und lehrt an der Universität in Mannheim. Ihr Studium der Germanistik und Sprachwissenschaft hat sie mit Promotion und Habilitation abgeschlossen. Sie ist Mitglied der jüdischen Gemeinde in Mannheim.

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