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Veranstaltungsübersicht des Auerbacher Synagogenvereins 2017

Alle Veranstaltungen finden in der ehemaligen Synagoge Bensheim-Auerbach statt, Bachgasse 28.
Alle Veranstaltungen beginnen um 19.30 Uhr, siehe auch Ausnahmen.

Klicken Sie hier auf Rückblicke über die Veranstaltungen der Jahre 2011- 2016 samt Zusatzmaterial:

2011 - 2012 - 2013 - 2014 - 2015 - 2016

Datum Thematik
27. Jan. 2017 Internationaler Holocaust-Gedenktag. Filmvorführung "Visionen aus dem Inferno"
15. Febr. 2017  Mitgliederversammlung mit Film über die Synagogenrekonstruktionen
15. März 2017  Ein Abend über Hilde Domin. Mit Ursula Illert, Anka Hirsch und Julia Ballin
25. März 2017 Jüdische Geschichten und Klezmer mit Revital Herzog (eine Veranstaltung der Geschichtswerkstatt J.Kindinger)
19. April 2017 Die Bensheimer Bankiersfamilie Bauer. Bildvortrag von Dr. Fritz Kilthau
17. Mai 2017 Literatur nach Auschwitz. Vortrag von Birgit Meurer, Martin-Buber-Haus
18. Juni 2017 Konzert des Jerusalem-Duo
23. Juli 2017Sommerausflug mit dem Bus nach Friedberg und Bad Nauheim
13. Sept. 2017Internierung jüdischer Flüchtlinge auf Maritius. Vortrag von Frau Dr. Almut Seiler-Dietrich
18. Okt. 2017Weinprobe "Bergstraße trifft Israel" mit Heinrich Hillenbrand
09. Nov. 2017Vernissage Bilderausstellung "Spiegelungen" im Bensheimer Museum
13. Dez. 2017Einwanderung jüdischer Gemeinden aus Nordafrika nach Israel. Vortrag von Dr. Angelika Köster-Loßack
17. Dez. 2017Chanukkahfeier

 

Freitag, 27. Januar 2017: 

Filmvorführung "Visionen aus dem Inferno"

Visionen

Der Film wurde 2005 vom slowakischen Fernsehen erstellt und dokumentiert die traumatischen Erlebnisse von Adolf Frankl. Er hat sie selbst in einem Bilderzyklus festgehalten: farbgewaltige Gemälde, die zwischen 1942 und 1982 (seinem Todesjahr) entstanden. Der Film verknüpft Frankls Bilder mit historischem Filmmaterial, so dass zusammen mit den Augenzeugenberichten des Malers und seines Sohnes Thomas die Ereignisse jener Zeit schmerzhaft real werden. In den von Frankl gezeichneten und gemalten Visionen tauchen gleichsam gespenstische Figuren an ihren historischen Orten wieder auf, als wollten sie angehört werden. Die Bilder, die Erinnerungen, die rekonstruierten Szenen und dazu der historische Nachweis der Barbarei bilden zusammen eine beeindruckende Collage, deren Intensität man sich kaum entziehen kann.

Thomas Frankl, der selbst nur knapp der Deportation nach Auschwitz entkam, kümmert sich seit dem Tod des Vaters 1982 um den riesigen künstlerischen Nachlass. 1987 wurde ein kleiner Teil der Gemälde in der Auerbacher Synagoge ausgestellt. Seitdem hängt hier eines der Bilder im Original. Nach wie vor besteht ein freundschaftlicher Kontakt des Auerbacher Synagogenvereins zu Thomas Frankl, der die Gemälde seines Vaters in einer Dauerausstellung am Judenplatz in Wien betreut.

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Mittwoch, 15. Februar:

Mitgliederversammlung und Film über die rekonstruierten deutschen Synagogen

Synagogen

1. Bericht über die Veranstaltungen und die Außenkontakte 2016

2. Aussprache und Anregungen

3. Bericht über die Finanzen im Jahr 2016

4. Neuwahl des Vorstandes und der Kassenprüfer

5. Verschiedenes

6. Film über Computer-Rekonstruktionen großer deutscher Synagogen

Der Film zeigt ein studentisches Projekt der Technischen Universität Darmstadt, erarbeitet unter Prof. Manfred Koob. Vermittelt wird ein repräsentativer Überblick sowie räumliche Eindrücke der zerstörten städtischen synagogalen Architektur in Hannover, Berlin, Plauen, München und Köln.

Als Abschluss des Abends wurden wieder Gebäck und Getränke gereicht.


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Mittwoch, 15. März:

Hilde-Domin-Abend "Auf Wolkenbürgschaft" mit Ursula Illert, Anka Hirsch und Julia Ballin

Illert-Hirsch-BallinAuf Wolkenbuergschaft


Ein musikalisch-literarisches Programm, vorgetragen und ausgewäht von Ursula Illert.
Mit Musik von Anka Hirsch, gespielt vom lézarde jazz duo: Julia Ballin, Saxophone und Anka Hirsch, Cello






Hilde Domin gilt als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen unserer Zeit. Ihr „Dennoch“, ihr Vertrauen in den Menschen als Individuum, scheint unerschütterlich und ist beispielhaft für eine Generation deutscher Juden, die „aus der Verfolgung als Boten der Versöhnung ins Sprachzuhause zurückgekehrt sind“, wie sie selber einmal schrieb.

Hintergrund ihrer Dichtung ist ihr bewegtes Leben, das fast das ganze 20. Jahrhundert umfasst und das sie mit vielen Kulturkreisen und vielen Wissensgebieten in Berührung brachte. 1909 in Köln geboren, begann sie 1929 in Heidelberg ein Studium der Volkswirtschaft, der Sozial- und Staatswissenschaft, das sie 1930/31 an der Universität in Berlin fortsetzte. Dort erlebte sie die heftigen politischen Kämpfe zu Beginn der 30er Jahre mit. Sie las „Mein Kampf“ und war sicher, dass „Hitler das, was er geschrieben hatte, auch ausführen würde“. So begleitete sie 1932 ihren künftigen Ehemann zu einem Studienaufenthalt nach Italien und studierte auch selbst in Rom Kunstgeschichte. Für den Lebensunterhalt unterrichtete sie Deutsch – wie auch später in den verschiedenen Exilstationen. Von 1934 an erließ auch Italien judenfeindliche Gesetze und verlangte schließlich 1939 die Ausreise aller Juden. Es folgte die Flucht nach England und 1940 weiter über Kanada bis in die Dominikanische Republik, wo sie ein enges Verhältnis zur spanischen Sprache entwickelte. 1946 begann sie mit dem Schreiben, was ihr nach dem Tod der Mutter 1951 aus tiefer Depression heraushalf.

1954 kehrte sie nach 22 Exiljahren nach Deutschland zurück. Ihr erster Gedichtband „Nur eine Rose als Stütze“ erschien 1959. Neben Lyrik schrieb sie Erzählungen und Essays. Hilde Domin erhielt zahlreiche Literaturpreise. Ihre Lesungen führten sie auch in Gefängnisse, Kirchen und Schulen; so las sie z.B. 1997 im Bensheimer Alten Kurfürstlichen Gymnasium aus ihren Gedichten. Sie verstarb am 22. Februar 2006 in Heidelberg.


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Samstag, 25. März:

Jüdische Geschichten und Klezmer mit Revital Herzog. 

Eine Veranstaltung der Geschichtswerkstatt Jakob Kindinger e.V.

Revital Herzog 2017Die Veranstaltung fand statt im Rahmen der Ausstellung "Legalisierter Raub" in Lorsch. Historischer Anlass war der Tag der Kirchbergmorde. Am 24. März 1945 waren zwölf deutsche und ausländische Gefangene von der Gestapo am Kirchberg in Bensheim ermordet worden.
Der Abend bot eine gelungene Mischung aus gespielter und gesprochener Kunst - ein fesselndes Erzählkonzert. Tiefsinniige Anekdoten wechselten mit schwarzem Humor, zarte Klezmerklänge mit temperamentvollen Volkslieder-Melodien.
Revital Herzog wurde in Israel geboren und ist dort aufgewachsen. Sie ist die Enkelin eines persisch-jüdischen Märchenerzählers, der in Tel Aviv die Menschen mit seinen Erzählungen erfreute.
Mit Musik, Geschichten, Tänzen, Anekdoten und Liedern hält sie die Erinnerung an alte Kulturtraditionen wach.

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Mittwoch, 19. April:

"Die Bensheimer Bankiersfamilie Bauer"

Bankier BauerBildvortrag von Dr. Fritz Kilthau.
Gemeinsame Veranstaltung des Arbeitskreises Zwingenberger Synagoge, des Auerbacher Synagogenvereins und der Geschichtswerkstatt Jakob Kindinger (im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung "Legalisierter Raub" in Lorsch)

Am Anfang des Vortrags stand die Geschichte von Hedwig und Julius Bauer bis 1933 – ihre Herkunft, die Heirat in Bensheim und die Gründung einer kleinen, sehr erfolgreichen Privatbank, die im Rodensteiner Hof angesiedelt war.

Die beiden Töchter Anne und Margaret emigrierten während der NS-Zeit nach den USA. Anne Bauer wurde Journalistin und schrieb nach einer Rundreise durch Afrika kritische Berichte zur Apartheid. In Paris, wo sie nach dem Krieg lebte und arbeitete, wurde sie deshalb zur amerikanischen Botschaft bestellt und musste ihren Pass abgeben – ein Opfer der McCarthy-Hysterie. Sie wurde französische Staatsbürgerin und engagierte sich weiterhin gegen die Missachtung der Menschenrechte.

1933 wurde Julius Bauer die Zulassung zur Börse entzogen – für einen Bankier eine wesentliche Einschränkung seiner Geschäfte. 1936 mussten Hedwig und Julius Bauer mit Wohnung und Geschäft aus dem Rodensteiner Hof ausziehen, da die Ortsgruppenleitung der NSDAP diese Räume für sich beanspruchte. In der Reichspogromnacht wurden die neuen Büro- und Wohnräume in der Darmstädter Straße 66 verwüstet und hierbei Akten und Möbelstücke beschädigt oder zerstört. Als „Judenvermögensabgabe“ – eine von den Nationalsozialisten beschlossene „Sühneleistung“ zur Reichspogromnacht - mussten die Bauers fast 20.000 RM an das Finanzamt in Bensheim abtreten. Das gesamte Vermögen der Familie wurde gesperrt. Julius Bauer war im Verlauf der Reichspogromnacht wie die meisten männlichen Juden verhaftet und ins KZ Buchenwald verschleppt worden. Dort starb Julius Bauer am 1. Dezember 1938 unter ungeklärten Verhältnissen. Hedwig Bauer zog nach Frankfurt, wo sie sich am 15. Februar 1939 das Leben nahm. Hedwig und Julius Bauer wurden auf dem Alsbacher Judenfriedhof beerdigt.

Das Erbe von Hedwig und Julius Bauer, das natürlich den beiden Töchtern zustand, ließen die Nationalsozialisten nicht unangetastet: Möbel, Haushaltsgegenstände - darunter eine große Menge silberner Leuchter, Vasen und Besteckteile – und ein Piano wurden von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und zugunsten der öffentlichen Hand versteigert.

Die Geschichte der Familie Bauer hat Dr. Kilthau in seiner Broschüre „Menschengesichter – Die jüdische Bensheimer Familie Bauer“ dargestellt, die man nach dem Vortrag erwerben konnte.


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Mittwoch, 17. Mai:

"Das ´Unsagbare´ schreiben - Literatur nach Auschwitz"

Vortrag von Birgit Meurer, M.A. Martin-Buber-Haus, Heppenheim

MeurerIn seinem Aufsatz „Kulturkritik und Gesellschaft“ stellte Theodor W. Adorno die Behauptung auf, nach Auschwitz Gedichte zu schreiben, sei barbarisch. Dies löste eine große Diskussion bei Schriftstellern und Lyrikern aus. Ist es unmoralisch, das „Unsagbare“ in Worte zu fassen?

Elie Wiesel hatte sich erst zehn Jahre des Schweigens auferlegt. Dann aber sah er es als seine Pflicht als Überlebender an, Zeugnis abzulegen und denen eine Stimme zu geben, die für immer verstummt waren. „Wir wussten alle, dass wir niemals, niemals das sagen könnten, was gesagt werden musste, dass wir unsere Erfahrung des absoluten Wahnsinns niemals in Worte fassen könnten, in zusammenhängende und verständliche Worte“. Elie Wiesel sah das Finden von Sprache als eine Form der Würdigung der Opfer an.

Primo Levi darf im Zusammenhang mit den schreibenden Augenzeugen und Literaten nicht vergessen werden. Der Titel seiner Erinnerungen „Ist das ein Mensch?“ ist nicht nur als rhetorische Frage gemeint. Was macht den Menschen aus und warum sehen die Peiniger die Gefangenen nicht mehr als Menschen an? Waren sie, die blind gehorsamen Wachen und Vollstrecker in ihrer Bestialität überhaupt noch als Menschen zu erkennen? Nach Jahren reflektierte Primo Levi noch einmal über das Grauen der Haft und kam für sich zu der bitteren Erkenntnis: „Nicht wir, die Überlebenden, sind die wirklichen Zeugen. Das ist eine unbequeme Einsicht, die mir langsam bewusst geworden ist, während ich die Erinnerungen anderer las und meine eigenen nach einem Abstand von Jahren wiedergelesen habe. Wir Überlebenden sind nicht nur eine verschwindend kleine, sondern auch eine anomale Minderheit; wir sind es, die aufgrund von Pflichtverletzung, aufgrund ihrer Geschicklichkeit oder ihres Glücks den tiefsten Punkt des Abgrunds nicht berührt haben“. Diese Aussage lässt seinen Unfalltod im April 1987 in einem anderen, tragischen Licht erscheinen.

Viele Überlebende schlossen sich der Zeugenschaft der beiden bekannten Autoren an und fanden ebenfalls Worte für das durchlebte Grauen. Anhand von Beispielen wurden auch weniger prominente Literaten und ihr Werk vorgestellt.


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Sonntag, 18. Juni:

Konzert des "Jerusalem Duo"

mit André Tsirlin am Saxofon und Hila Ofek an der Harfe

Jerusalem-DuoVor zwei Jahren haben die jungen israelischen Musiker schon einmal hier die Konzertbesucher begeistert mit der ungewöhnlichen Klangkombination ihrer Instrumente, dem altehrwürdigen Saiteninstrument Harfe zusammen mit dem erst im 19. Jahrhundert entwickelten Saxophon. Beide sind hervorragende Könner, haben viele Meisterkurse besucht und zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Hier in Auerbach freuen sie sich, in einem alten jüdischen Gotteshaus zu spielen.

Hila Ofek ist 1990 in Tel Aviv geboren, André Tsirlin 1988 in Irkutsk. Studiert haben sie an der Jerusalem Academy of Music & Dance und gründeten bald nach Studienabschluss ihr Duo, das die Grenzen der üblichen Musikgenres überschreitet: Ihr Repertoire enthält klassische Musik ebenso wie Klezmer, jiddische Lieder, Weltmusik, oft speziell für sie arrangiert, denn für ihre Instrumentenkombination sind nicht allzu viele Stücke vorhanden.

Als Solistin trat Hila Ofek u.a. mit Giora Feidman (ihr Großvater), dem Jerusalem Symphony Orchestra und den Berliner Philharmonikern auf. An der Hochschule für Musik in Frankfurt a.M. erwirbt sie z.Zt. den Master-Abschluss. André Tsirlin spielte u.a. als Solist im Jerusalem Symphony Orchestra, dem St. Petersburger Kammerorchester und dem Italian Saxophone Orchestra. Ein Solokonzert gab er 2014 an der Carnegie-Hall in New York. Jedes Jahr nehmen sie am Internationalen Klezmer Festival in Israel teil.

Die Zuhörer in der vollbesetzten Auerbacher Synagoge bebten nach dem Konzert vor Begeisterung.


Ausschnitt aus dem Eröffnungskonzert zur Woche der Brüderlichkeit 2017

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Sonntag, 23. Juli 2017:

Sommerausflug nach Friedberg und Bad Nauheim

Mikwe FriedbergZuerst wurde Friedberg angesteuert, um die mittelalterliche Mikwe zu besuchen. Dieses außergewöhnliche Bau- und Kulturdenkmal ist die größte und eindrucksvollste unter den wenigen noch in Deutschland erhaltenen Monumentalmikwen.

Nur spärliches Licht fällt in den weiten, tiefen Schacht. Er misst bei quadratischem Grundriss 5,50 Meter von Mauer zu Mauer bei einer Tiefe von ca. 25 Metern. 72 Stufen führen hinab zum Glasfenster NauheimWasser. Säulen, Kapitelle und das Mauerwerk sind aus rotem Sandstein gefertigt. 

Die Baustruktur verweist auf eine Entstehung des Baus um die Mitte des 
13. Jahrhunderts.



Am Nachmittag wurden die Besucher aus Auerbach in der Synagoge von Bad Nauheim vom Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Herrn de Fries, empfangen.

Die heutige Synagoge wurde 1927 erbaut. Künstlerisch wertvoll sind die von Otto-Franz Kutscher handbemalten Glasfenster. Eine Zerstärung der Synagoge konnte 1939 nur durch den Verkauf an die Stadt Bad Nauheim verhindert werden. Die Stadt nutzte das Gebäude während des Krieges als Waffendepot. Sofort nach dem Einmarsch der Amerikaner wurde die Synagoge mit Mitteln der Stadt als Gotteshaus wieder hergestellt.

Es schloss sich dann noch ein  Rundgang durch die Jugendstil- und Kurstadt Bad Nauheim an. 


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Mittwoch, 13. September 2017:

Die Internierung jüdischer Flüchtlinge auf Maruritius, 1940 - 1945"

Vortrag von  Frau Dr. Almut Seiler-Dietrich

Foto Gerlinde Pfirsching, Zwingenberg

MauritiusEines der vielen tragischen, aber ein weitgehend unbekanntes Kapitel der Vertreibung der Juden aus Nazideutschland ist die Geschichte von über 1500 Menschen, die im Herbst 1940 nach einer dramatischen Schiffsreise in Haifa ankamen und von den britischen Behörden zur Weiterfahrt nach Mauritius gezwungen wurden. Es waren Deutsche und Österreicher, die gehofft hatten, auf Ausflugsdampfern donauabwärts zur Schwarzmeerküste zu gelangen und von da in größeren Schiffen den rettenden Hafen im Heiligen Land zu erreichen. Die Engländer hatten aber inzwischen beschlossen, keine illegalen Einwanderer mehr nach Palästina zu lassen, eigentlich entgegen der Balfour-Erklärung vom November 1917: Darin hatte die englische Regierung Zustimmung und Unterstützung für das zionistische Ziel einer „nationalen Heimstatt“ für die Juden in Palästina zugesagt. Jetzt aber befürchtete sie gewaltsame Aktionen der arabischen Bevölkerung, denn 1939 war schon ein Drittel der Bevölkerung jüdisch. Ausweg war die Internierung in der britischen Kronkolonie Mauritius. Für viereinhalb Jahre lebten die Exilanten dort im Gefängnis der Insel, in den ersten zwei Jahren sogar ohne Familienkontakte: die Männer in den Zellen, die Frauen und Kinder in Wellblechbaracken. Viele ähnliche Schikanen verschlimmerten die schlechte Ernährungs- und Gesundheitssituation. Nach und nach gelang es trotzdem, Schulunterricht, Sprachkurse und handwerkliche Betätigung zu organisieren. Mit dem Kriegsende fand die Internierung ein Ende, die Exilanten wurden nach Palästina gebracht.

Die Referentin, Dr. Almut Seiler-Dietrich, ist vor allem als Sprach– und Literaturwissenschaftlerin bekannt. Ihr Hauptinteresse gilt der Erforschung und Verbreitung der neueren schwarzafrikanischen Dichtung. Den Grund dazu legte ein dreijähriger Afrikaaufenthalt als Heranwachsende in Léopoldville / Kinshasa. Später folgten Sprachstudien und Reisen in afrikanischen Ländern. Nicht nur ihre Promotion, sondern auch die vielen Bucheditionen befassen sich mit afrikanischen Autoren. Daneben schloss sie aber auch das Lehramtsstudium ab und unterrichtete in Bensheim am Alten Kurfürstlichen Gymnasium und an der Geschwister-Scholl-Schule in den Fächern Französisch, Russisch und Spanisch.


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Mittwoch, 18. Oktober 2017:

Weinprobe "Bergstraße trifft Israel" mit Heinrich Hillenbrand

Weinprobe BADie Wiege des weltweiten Weinanbaus sind die Länder des Nahen Ostens und damit auch Israels. Also bietet sich doch gerade für uns im Synagogenverein an, beim Stichwort „Israel“ nicht nur religiöse oder zeitgeschichtliche Themen aufzugreifen, sondern auch das kulturgeschichtliche Thema „Wein“.

Weinliebhabern und Freunden der dortigen Region haben wir die Lust am Genuss israelischer Weine näher gebracht, die oft unter schwierigen Bedingungen an- und ausgebaut werden. Weine aus Israel weisen heute höchste Qualitätsstandards auf, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und räumen Jahr für Jahr Preise und Auszeichnungen bei den internationalen Weinmessen ab.

Wir freuen uns, dass Heinrich Hillenbrand, ehemaliger Leiter des Hessischen Staatsweingutes in Bensheim, ein Fachmann hiesiger Weine, spontan zusagte, ausgesuchte israelische Weine verschiedener Rebsorten den Weinen gleicher Rebsorte von der Bergstraße gegenüberstellen.
Zwischen den einzelnen Weinproben hat Wolfgang Müller über interessante Details zum Weinanbau und über die Weinerzeugung in Israel berichtet, über koschere Weine und Ähnliches.


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Donnerstag, 09. November:

Bilderausstellung "Spiegelungen"

Vernissage der Ausstellung der Heidelberger Künstlerin Eleonora Robsmann im Museum der Stadt Bensheim.

Eleonora Robsmann wurde 1949 in Kiew geboren. Ihren ersten Unterricht in Zeichnen und Malen erhielt sie bei dem Künstler B. Pianida in Kiew. Ab 1968 studierte sie an der Kunstgrafischen Fakultät der Universität Krasnodar. Neben ihrem Studium war sie als Designerin, Grafikerin und Lehrerin für bildende Kunst an der Kunstschule in Kiew tätig. Ab 1976 arbeitete sie als Grafikerin für den Künstlerfonds der Ukrainischen SSR in Kiew.
!982 reiste sie mit ihrer Familie in die Bundesrepublik Deutschland aus. Ab 1993 arbeitete sie als Grafikerin in einer Heidelberger Werbeagentur und leitete Malkurse in den Galerien Melnikow und Graf.
Ausstellungen ihrer Bilder wurden in Kiew, Heidelberg und Montpellier gezeigt.

Die Ausstellung fand im Rahmen des Gedenkens an die Pogromnacht statt, zu der von der Geschichtswertstatt Jacob Kindinger e.V. am 13. November 2017, um 19.30 Uhr ebenfalls in das Museum Bensheim eingeladen wurde.
Die Holocaustüberlebende Edith Erbrich berichtete als Zeitzeugin über ihre Erlebnisse in Theresienstadt.

Die Gedenkfeier der Geschichtswerkstatt an die Pogromnacht fand am Freitag, 10. November um 18.00 Uhr am 
Bendheimplatz statt.

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Mittwoch, 13. Dezember 2017:

"Die Einwanderung der jüdischen Gemeinden aus Nordafrika nach Israel - zwischen religiöser Tradition und Integration"

Vortrag von Dr. Angelika Köster-Loßack.
Der Vortrag zeichnete den historischen Hintergrund dieser Einwanderung nach. Die sozialen, kulturellen und politischen Herausforderungen, die mit der Integration dieser Einwanderer verbunden waren, wurden auch in Bezug auf die aktuelle Situation beleuchtet. Dabei wurde vor allem der Frage nach dem sozialen und kulturellen Wandel in der israelischen Gesellschaft nachgegangen.

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Sonntag, 17. Dezember 2017:

Chanukkahfeier des KKL-JNF in der Auerbacher Synagoge

Zum diesjährigen Chanukkahfest war der Auerbacher Synagogenverein Gastgeber für den Jüdischen Nationalfonds e.V., den Keren Kayemeth LeIsrael. Etwa 25 Mitglieder des KKL waren gekommen, um bei Wein, Saft und Sufganioth (dem traditionellen Gebäck für Chanukkah) zu feiern. Während des Chanukkahfestes, bei dem an acht aufeinanderfolgenden Tagen eine weitere Kerze am achtarmigen Leuchter entzündet wird, gedenken die jüdischen Gemeinden der mutigen und erfolgreichen Selbstbehauptung der Makkabäer gegen die Unterdrückung ihres Glaubens und ihrer Kultur.
In ihrer Begrüßung betonte die Vorsitzende des Synagogenvereins, Dr.Angelika Köster-Loßack, wie wichtig es auch gerade heute sei, jeden Versuch von Demütigung und hasserfüllten Angriffen auf Menschen und Symbole, die für das Judentum und den Staat Israel stehen, mutig und nachhaltig zu bekämpfen!
Der neue Gesandte des KKL in Deutschland, Johannes Guagnin, stellte die wichtige Arbeit der Organisation vor, die eine nachhaltige Entwicklung in Aufforstungs-, Wasser- und Wüstenbekämpfungsprojekten in Israel unterstützt.
Danach wurden, begleitet von Gebeten des Rabbiners Steiman, die Kerzen entzündet. Der Rabbiner betonte, wie wichtig das Chanukkahfest für beide sei, Juden und Christen, denn ohne den Sieg der Makkabäer über die griechische  Kolonialherrschaft wäre das Judentum untergegangen. Damit wäre die Entwicklung des Christentums nicht möglich gewesen. In angeregten Gesprächen wurden neue Kontakte geknüpft und die Hoffnung ausgesprochen, sich zum nächsten Chanukkafest wiederzusehen.
Chanukkah


von links:

Johannes Guagnin,Gesandter des KKL-JNf für Deutschland
Angelika Köster-Loßack,Vorsitzende des Auerbacher Synagogenvereins,
Tal Kaizmann,Vertreterin des KKL-JNF
Rabbiner Andrew Steiman








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