Infos - Tennisschläger

 

Entscheidungshilfe für einen Tennisschläger

Von Johnny Glover

Es wird vieles über Tennisschläger diskutiert, aber wenig verstanden. Der persönliche Test den Schläger in die Hand zu nehmen, um ein „Gefühl“ dafür zu erhalten, ist als alle erster Schritt wenig aussagekräftig. Vielmehr sind es die Herstellerangaben, die aussagen, wie mit dem Tennisschläger am besten gespielt werden kann.

 

Swing Index/Factor
Vor allem ist der sog. „Swing Index“ (oder „Swing Factor", "Swing Speed") eine große Entscheidungshilfe. Damit versucht der Hersteller in einem Begriff wie Schlägereigenschaften und Spielweise des Spielers am besten zusammenpassen. Einem mit niedrigem Swing Index angegebenen Schläger ist kraftvoller und der Spieler benötigt weniger Schwungkraft beim Spielen des Balls, um eine hohe Ballbeschleunigung zu erzielen. Dies ist am besten für den  aggressiven Offensivspieler. Allerdings verlangt dies eine höhere Spielgenauigkeit und belastet den Arm um so mehr.

Bei höherem Swing Index ist der Schläger weniger kraftvoll und verlangt mehr Schwung vom Spieler. Dadurch erhöht sich die Genauigkeit des Schlages und der Arm wird weniger belastet. Somit ist dies am besten für variable Allroundspieler oder kontrollierte Sicherheitsspieler.


Eigenschaften

Es gibt gewisse geometrische und physikalische Eigenschaften des Schlägers, die die Spielweise bestimmen
:

Rahmen-/Griffmaterial

o    Heute gibt es eine Vielfalt an Material, das genutzt wird, um dem Schläger die nötigen Eigenschaften, wie z.B. Gewicht, Steifigkeit, Dämpfung usw zu verleihen. Mit jeder Modellreihe ändern sich die Hersteller die Zusammensetzung. In dieser Beziehung ist der Käufer dem Stand der Technik ausgeliefert. Der neueste Schrei muss nicht immer der beste sein, aber wer auf dem neuesten Stand bleiben möchte, sollte zugreifen.

Gesamtgewicht/Gewichtsverteilung

o  Jeder Spieler bevorzugt ein anderes Gewicht sowie eine andere Gewichtsverteilung des Schlägers. Das sind, von der Griffstärke abgesehen, die einzigen Eigenschaften, die der potentielle Käufer gefühlsmäßig prüfen kann. Dabei ist es kaum von Vorteil mit einem Schläger mit geringem Gewicht zu spielen. Wenn der Spieler keinen kraftvollen Schwung erzeugen kann oder sonstige Probleme mit dem Arm hat, dann ist ein höheres Gewicht u.U. von Vorteil.

o    Die Gewichtsverteilung kann auch für den lädierten Spieler problematisch sein. Die verschiedenen Hersteller versuchen, den Nullpunkt des Schlägers möglichst zum Griff hinzuziehen, damit das Gefühl der Kopflastigkeit reduziert wird. Wenn die Gewichtsverteilung allerdings ausgeglichen und nach eigenem Gefühl in Ordnung ist, dann stimmt sie auch.

Dämpfung

o     Mit dem Gewicht und der Gewichtsverteilung zusammen ist die Dämpfung des Schlägers wichtig. Dabei ist nicht der Gummidämpfer, der zwischen die Saiten geklemmt wird, gemeint, sondern die eingebaute Dämpfungseigenschaft eines Schlägers. Diese ist vom eingesetzten Material und der Konstruktion des Rahmens, wie auch vom Griff stark abhängig, wird aber auch von der Bespannung beeinflusst. Wer Probleme mit dem Arm oder der Schulter hat, kann viele Schmerzen vermeiden und mehr Spielspaß haben, wenn der Schläger von vornherein gut gedämpft ist.

Kopfgröße

o    Die Kopfgröße entspricht der bespannten Fläche des Schlägers. Dabei gibt es keine Standardgröße, allerdings schwanken die meisten Schläger zwischen 620 und 680 cm². Es ist jedoch nicht unbedingt von Vorteil einen großen Kopf zu nehmen, da dann eine günstige Gewichtsverteilung nur durch ein höheres Gesamtgewicht erzielt werden kann. Außerdem erzeugt der größere Kopf mehr Luftwiderstand.

o     Es gibt bei dem Schlägerkopf einen weiteren Begriff, den „Sweetspot“. Gemeint ist der ideale Treffpunkt des Balles auf der Schlagfläche des Schlägers. Jeder Hersteller versucht diese Fläche so groß wie möglich zu machen. Manchmal entsteht so eine ungewöhnliche Kopfform.

Griffstärke

o    Die Stärke des Schlägergriffes ist sehr wichtig für das Gesamtgefühl beim Spielen. Sie muss genau richtig sein, damit das Spielgefühl stimmt und keine Krämpfe bzw. Blasen an den Fingern entstehen. In Deutschland haben sich Bezeichnungen von 1 bis 7 eingespielt:

Griffstärke

Umfang
in Zoll - mm

1

4 1/8 - 105

2

4 1/4 - 108

3

4 3/8 - 111

4

4 1/2 - 114

5

4 5/8 - 118

6

4 3/4 - 121

7

4 7/8 - 124

Bespannung

Die ursprüngliche Bespannung ist dem Schläger optimal angepasst. Bei einer Neubespannung gibt es folgende Faktoren:

o    Material: An dieser Stelle entsteht sofort die Diskussion, ob Natur- oder synthetische Saiten besser geeignet sind. Am besten ist allerdings immer das, was der Hersteller des Schlägers empfiehlt.

o    Muster: Es gibt Schläger, die nach einem speziellen Muster bespannt werden müssen. Es ist wichtig, das ursprüngliche Muster wieder zu verwenden, damit die Eigenschaften des Schlägers beibehalten werden. Wenn der Schläger allerdings ein eigenartiges Bespannungsmuster hat, wird es mit zunehmendem Alter des Schlägers schwierig, einen Laden zu finden, der diesen auch bespannen kann. Am besten Finger weg von Sondermustern!

o    Spannungswert: Je strammer die Bespannung, desto präziser der Schlag. Die Toleranz ist am Schläger angegeben. Aber das ist alles abhängig von Spieler und Spielerfahrung.

Fazit

Die Gesamteigenschaft eines Tennisschlägers hängt von vielen Faktoren ab. Mit dem „Swing Index/Speed“ versuchen viele Hersteller dem potentiellen Kunden diese komprimiert zu vermitteln. Wenn das erst mal klar ist, kann der Käufer durch das Gesamtgewicht und die Gewichtsverteilung prüfen, ob der ausgesuchte Schläger zu ihm passt. Dann muss nur noch die Griffstärke stimmen.

Wer körperliche Probleme hat, sollte vor allem die Gesamtdämpfung des Schlägers beachten und mehr auf das Gesamtgewicht (eher schwer), wie auch die Gewichtsverteilung (Kopflastigkeit vermeiden) achten.

Dann hat man immer Spaß am Tennissport!

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