30 Jahre Verschwisterung mit Radlett (Parish of Aldenham) in England

Gegenbesuch in England vom 24. zum 27. Juni 2011

Ofizieller Empfang

Das 30-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen Lautertal und Radlett feierten rund 30 Lautertaler in ihrer englischen Partnerstadt Radlett. Mit Bürgermeister Jürgen Kaltwasser war die Delegation für ein verlängertes Wochenende nach England gereist. Bei einem Empfang der Gemeinde im Radlett-Centre wurde das Ereignis gebührend gewürdigt und Gastgeschenke ausgetauscht. Chris Wilkins begrüßte die Gäste in Vertretung für den im Urlaub befindlichen Vorsitzenden des Parish Councils, Ron Worthy, Wilkins erinnerte an den Besuch Lautertals im vergangenen Herbst, der allen Teilnehmern noch in äußerst positiver Erinnerung sei. Jetzt wolle man sich revanchieren und die eigene Region mit all ihren Möglichkeiten vorstellen. Dabei dankte er Clive Glover als Vorsitzenden des Verschwisterungsvereins RAIFA für die Gestaltung des vielversprechenden Programms.

Wilkins ging auch auf die Veränderungen Radletts ein, das sich immer mehr zur reinen „Schlafstätte“ für Neubürger entwickle, die außerhalb arbeiteten und sich daher nur wenig in das gemeindliche Leben einbrächten. So sei es auch in Radlett immer schwieriger Menschen für die Verschwisterung zu gewinnen. Dennoch wolle man weiter an der Beziehung zu Lautertal arbeiten und er freue sich schon heute auf die Feier des 40-jährigen Bestehens der Verbindung.

Einen Wermutstropfen, so Wilkins, trübe die Verschwisterungsfeier. Helmut Lechner, ohne den diese Verschwisterung gar nicht bestehen würde, konnte wegen einer Erkrankung nicht mit nach Radlett kommen, was er zutiefst bedaure. Wilkins bedauerte ferner, dass er kein Deutsch und Bürgermeister Jürgen Kaltwasser kein Englisch spreche. Dankenswerterweise halfen Hilary Booth und Johnny Glover bei der Verständigung.

Ein Originalgemälde mit der Ansicht der Aldenham Church und eine limitierte Auflage eines Erinnerungsgeschenks an die Hochzeit von Prince und Princess of Cambridge bekam Jürgen Kaltwasser von seinem englischen Kollegen überreicht. Kaltwasser bedankte sich mit einer Zeichnung vom Reichenbacher Felsenmeer, als er sich für den herzlichen Empfang bedankte. In seinem Grußwort betonte er, wie wichtig es sei, dass Partnerschaften von unten wachsen, wobei er besonders auf die Entwicklung des vereinten Europas einging. Auch wenn die Partnerschaften auf kommunaler Ebene nur ein kleiner Baustein für das „gemeinsame Haus Europa“ seien, so könne dieses Haus nicht wirklich vollbracht werden, wenn es nicht auf eben diesem sicheren Fundament stehe. Die Städtepartnerschaften seien damit ein Garant für die Fortführung des Weges zu einem einigen Europa.
 

RAIFA-Präsident Paul Marley nutzte die Feierstunde, um dem langjährigen Vorstandsmitglied Joan Doughty mit einer eingerahmten Fotografie von Reichenbach zu danken. Sie war von Anfang an den Begegnungen mit Lautertal beteiligt.


Auch Christiane Stock, stellvertretende Vorsitzende in APEG bedauerte die krankheitsbedingte Abwesenheit von Helmut Lechner, dem „Herz und Kopf von APEG“. Uwe Füchtenkordt, Vorsitzender der Englischen Sektion des Lautertaler Verschwisterungsvereins verlas eine Grußbotschaft von Helmut Lechner. Beide überreichten ein Foto vom Schönberger Schloss mit gepressten Blättern von der „Victoria-Linde“ aus dem Schlosspark sowie eine blecherne Orgelpfeife der Reichenbacher Kirche, die in Kriegszeiten die echten Pfeifen hatten ersetzen müssen. Das Relikt aus Kriegszeiten, so Stock, solle daran erinnern, dass Frieden nicht als etwas Selbstverständliches erachtet werden könne.

Bericht und Fotos:Walter Koepff