35 Jahre Verschwisterung mit Radlett (Parish of Aldenham) in England


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Vom 14. zum 17. Oktober 2016 wurden 35 Jahre Verschwisterung mit Radlett (Parish of Aldenham) in England gefeiert.

Leider war diese Feier gleichzeitig auch der Abschied von Radlett, da die Gemeinde "Parish of Aldenham" die Verschwisterung mit Lautertal schon am Anfang des Jahres zum Jahresende gekündigt hat - eine Folge des Desinteresses seitens der Bürger in und um Radlett. Das Verschwisterungkommittee RAIFA erhielt keinen Zuspruch mehr und musste seine Tätigkeit aufgeben.

Dementsprechend enthielt das Programm auch keinen offiziellen Teil, in dem die Gemeinde aufgetreten wäre.

Die meisten deutschen Gäste kamen am Nachmittag des 14. Oktober mit dem Flugzeug an und wurden vom Flughafen Heathrow abgeholt. Am Abend saß man fröhlich  im Traditions-Pub "Cat and Fiddle" beisammen.

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15. Oktober:
Leider  hatte es in der Nacht geregnet, blieb aber dann beim Besuch der Radlett "Allotments" (Schrebergärten) trocken. Der Rundgang zeigte deutlich, wie üppig die Vegetation in England wächst. Neben den Allotments ist auch eine Bienenkolonie zu Hause.

Danach ging es zur "Battler's Green Farm", einem Einkaufszentrum im Stil von Hofläden. Sehr interessante und liebevoll gestaltete Läden, die in der oberen Preisklasse liegen.

 

Am Nachmittag waren wir im bildhübschen Dorf Aldenham mit Dorfanger (mit Verschwisterungsbaum von APEG) und der sehr alten Kirche von "St John the Baptist" aus dem 13. Jh. Dort konnte das spätsommerliche Wetter bestens genossen werden.

In der Kirche bot uns der Pfarrer eine Führung.

Das Gotteshaus, das im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verändert und erweitert wurde, ist für die Einwohnerzahl des Dorfes unverhältnismäßig groß.

Wir durften hoch hinaus auf den Glockenturm. Unterwegs auf der engen Steinwendeltreppe machten wir Rast im Glöcknerraum. In England gibt es viele Glöcknergruppen, die regelmäßig üben und an Wettbewerben teilnehmen. Uns wurde gezeigt, wie das Glockenläuten (Wechselläuten = change ringing) geht.

Von oben auf dem Turm hatten wir einen fantastischen Rundblick bis nach Watford (viele Baukräne) im Westen, zur M25  (Ringautobahn um London) im Norden und im Süden zu den Vororten Londons. Kaum zu glauben, dass in all diesem Grün London so nah ist!

Danach durften wir uns mit Tee und typischen englischen Kuchen in der Kirche stärken und ausruhenund verbrachten  dann den Rest des Nachmittags mit den Gastgebern.

Am Abend fand ein feierliches Dinner im Aldenham "Golf Club" statt. Dort gab es leckeres Essen: Der Hauptgang war ein typisch englischer, köstlicher "Steak and Mushroom Pie" mit verschiedenen Beilagen.

Übergabe des Gastgeschenks (6 Flaschen Riesling von der Bergstrasse):

Dann ging es zum kleinen Unterhaltungsteil über: einige Gesangsvorträge von Schülern einer örtlichen Schule zusammen mit Studenten einer Musikhochschule.

Natürlich wurden auch Reden gehalten. Paul Marley, als Ehrenvorsitzender von RAIFA und eine der treibenden Kräfte unserer Verschwisterung mit Radlett, hatte das besonders emotionale Anliegen, sich von 35 Jahren Verbundenheit zu verabschieden. Danach hielt Benoît Dujardin aus Louveciennes (der Kleinstadt unweit von Paris, die auch mit Radlett verschwistert ist bzw. war) eine sehr einprägsame und treffende Rede über die Wichtigkeit der Völkerverständigung in Europa (siehe Auszug seiner Rede). Zum Schluss hörten wir eine sehr dynamische Rede in Englisch, Französisch und Deutsch vom Maler John Walton, der in Paris/Louveciennes Kunstunterricht gehalten hat.

Leider ging es nun dem Ende zu, aber bevor sich alle die Hände reichten, um zum letzten Mal das traditionelle Abschiedslied "Auld lang syne" zu singen, gab es noch Gelegenheit, ein letztes offizielles Gruppenbild mit RAIFA und den ausländischen Gästen aus den noch verschwisterten Städten in Frankreich und Deutschland zu machen, :

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(v.l.) Ian MacDonald, Ehepaar Dujardin, RAIFA-Vorsitzender Clive Glover, Beata Green, Uwe Füchtenkordt,
APEG-Vorsitzende Christiane Stock und RAIFA-Ehrenvorsitzender Paul Marley

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16. Oktober:
Diesen Tag verbrachten wir hauptsächlich mit den Gastgebern. In Shenley Park gab es ein Apfelfest mit einer großen Auswahl an Äpfeln, Tee, Kuchen und Kinderbelustigungen.


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17. Oktober:
Der Abreisetag für die meisten, aber vorher wollte die kleine Reisegruppe noch nach London. Clive Glover bot sich als Fremdenführer an und so fuhr man mit dem Zug nach Blackfriars im Herzen Londons.

Bye, bye Radlett! Bye, bye Parish of Aldenham!

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Bericht, Fotos und Gestaltung: Johnny Glover