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Die Brücken von London


London, seit Jahrhunderten die Hauptstadt Englands, später dann des Vereinigten Königreichs und des britischen Empires, hatte von jeher eine sehr große Hafenanlage, über die Waren aus aller Welt importiert und in alle Welt exportiert wurden - jedoch bis ins 18 Jh. nur eine Brücke über die Themse. Alle Wege und Straßen führten nach London und als die Bevölkerung immer weiter wuchs und noch die Eisenbahn dazukam, wurden nach und nach mehr Brücken benötigt und errichtet. Sobald sie dem steigenden Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen waren, wurden sie oft auch wieder abgerissen und neu gebaut. Die Baustile der Brücken sind sehr unterschiedlich und spiegeln den allgemeinen technischen Fortschritt der Baukunst aus vielen Epochen wider. Sie bilden die Hauptverkehrsadern durch London und sind unverzichtbar.


Luftaufnahme der Themse nach Westen mit Tower Bridge im Vordergrund

Die Themse
Die Themse ist Englands längster Fluss (346 km) und ist bis zum Teddington Lock (ca. 130 km vom offenen Meer) den Gezeiten unterworfen. Für London ist sie sehr wichtig, da sie bis ins 20. Jh. den Handel mit dem Ausland vorantrieb (London war der größte Warenumschlagplatz der Welt) und heute liefert sie über 2/3 des Trinkwassers. Aber sie war gleichzeitig auch ein Fluch, da bis Ende des 18. Jhs. Abwasser und Müll den Fluss zur Kloake machten. 1856 starben in London über 14.000 Menschen an Cholera und im heißen Sommer von 1858 spitzte sich die Lage weiter zu. Danach wurde das gesamte Abwassersystem der Stadt radikal modernisiert und leitete die Bereinigung des Flusses ein. An diesem Fluss wurde wahrlich die Geschichte Englands geschrieben, z.B. 1215 in Runnymede nahe Windsor wurde die Magna Carta unterschrieben, und London ist mit seiner Hilfe zur weltgrößten Metrople gewachsen.


Die Themse durch Greater London mit den einzelnen seit 1965 gültigen Stadtbezirken (Boroughs) - London-Mitte ist eingefärbt

Brückenentwicklung
Es ist kaum vorstellbar, aber nach der Römerzeit dauerte es über eintausend Jahre, bis die Stadt mehr als nur eine feste Flussüberquerung erhielt, obwohl London kontinuierlich an Bedeutung und Größe zunahm. Es gab viele Fähren, die im Besitz des Königshauses waren und an Fährenbetreiber verpachtet wurden. Auch die einflussreichen Betreiber und Verwalter der einziger Themsebrücke (der London Bridge) waren dagegen, ihr einträgliches Monopol aufzugeben. Dadurch gab es immer wieder Widerstand gegen Bau weiterer Brücken. Aber der Druck durch den steigenden Verkehr und die Verlockung, mit einer Brückenmaut viel Geld zu verdienen, waren groß. So entstanden nach und nach die ersten zusätzlichen Brücken. London dehnte sich im Laufe des 19. und 20. Jhs. enorm aus. Infolgedessen verlängerte sich der Anteil der Themse im  Stadtgebiet um ein Vielfaches und dadurch auch die Anzahl der Brücken. Heute fahren täglich über eine Million Fahrzeuge über die Themsebrücken von London!


 Die Entwicklung Londons mit dem Zuwachs an Brücken bis heute

Die Themse in London ist beeinflusst von den Gezeiten und die mittelalterliche London Bridge, die dort über 650 Jahre mit ihren vielen Bögen (19 Stück) und Pfeilern stand, regelte und verlangsamte den Strom in bedeutendem Maße. Als sie dann 1832 abgerissen und durch eine neue mit wesentlich weniger Bögen ersetzt wurde, wurde der Gezeitenstrom wesentlich schneller und stärker. Dadurch stieg der Druck auf die Fundamente der vorhandenen Brücken bedeutend an. Weil einige Brücken ganz einfach schlecht geplant bzw. gebaut waren, waren sie bald nicht mehr sicher und wurden rasch baufällig. Mit dem stetig zunehmenden Straßenverkehr wurden die ersten Brücken zu eng und oft instabil und mussten ebenfalls ersetzt werden. Dann stieg der Bedarf an weiteren Brücken mit der Blütezeit der Eisenbahn in London in der ersten Hälfte des 19. Jhs. Somit entstanden im Verwaltungsbereich von London innerhalb von 250 Jahren nach dem Bau der zweiten insgesamt über 30 Brücken über die Themse. Auf ihrer ganzen Länge gibt es allerdings  insgesamt mindestens 214 Brücken (und 17 Tunnelverbindungen)!


 Übersichtskarte der Themsebrücken von Groß-London (mit der QE II)

Maut
Eine Brücke zu bauen war anfangs in London nicht einfach. Von der Finanzierung abgesehen, waren einige andere Hürden zu überwinden. Wenn die betroffenen Parteien (z.B. die Gemeinden, Landbesitzer, Betreiber der Nachbarbrücken usw.) sich nicht einigen konnten, musste für die meisten Brücken zuerst  das Parliament seine Zustimmung geben (Act of Parliament). Die konnte manchmal sehr lange dauern. Um diese Zustimmung überhaupt zu erhalten, musste der Antragsteller überzeugend darlegen, dass der Bedarf vorhanden, die Bevölkerung einverstanden und die Maßnahme von größerer Bedeutung war. Dann musste eine Ausschreibung erfolgen, um den besten Entwurf nominieren zu können. Dabei spielte der Architekt und Bauingenieur eine große Rolle. Wenn dafür auch eine Fähre eingestellt werden musste, musste ein Ausgleich gezahlt werden oder, wie im Falle der Albert Bridge, sogar die benachbarte Brücke (die Battersea) übernommen werden! Bis alles soweit war, konnte es einige Jahre dauern. Bis die Brückenmaut generell abgeschafft wurde, waren es meist Privatunternehmen, die solche Brücken bauten. Sie mussten für die Unterhaltskosten aufkommen, die je nach Baumaterial und -qualität unterschiedlich hoch ausfielen. Zum Teil waren sie so hoch, dass der Betreiber aufgab. Gerade die ersten Brücken, die aus günstigem Holz gebaut wurden, waren anfällig und sehr teuer in der Unterhaltung.

Gegen Ende des 19. Jhs. wurde die Brückenmaut in London per Gesetz (Metropolis Toll Bridge Act, 1877) abgeschafft, was vom Volk gefeiert wurde. Die Stadtverwaltung kaufte die von privat betriebenen Straßenbrücken.

Es gab auch eine Art Stiftung, die seit dem 13. Jh. durch die reichlichen Einnahmen der damals noch einzigen (und bewohnten) Brücke, der London Bridge, sehr vermögend wurde. Der Bridge House Trust (heute Bridge House Estates) finanzierte und unterhielt zwei weitere mautfreie Brücken im Zentrum Londons (Westminster und Chelsea). Nach der Mautaufhebung übernahm diese Organisation weitere Brücken und ist  noch heute sehr aktiv.

Zugefrorene Themse
Die Zeit vom 14. bis zum frühen 19. Jahrhundert wird aufgrund des kühleren Klimas und der strengen Winter auch als Kleine Eiszeit bezeichnet. In der Zeit  fror die Themse im Winter manchmal zu. Das kalte Klima allein war aber nicht der einzige Grund, dass der Fluss zufror.


Die zugefrorene Themse 1677 mit der London Bridge im Hintergrund

Damals war die Themse wesentlich breiter und seichter als heute, was eine bedeutend geringere Fließgeschwindigkeit zur Folge hatte. Darüber hinaus ruhte die London Bridge, auf der auch Häuser standen, auf zahlreichen eng beieinander stehenden Pfeilern, die die Fließgeschwindigkeit weiter reduzierte.

Zwischen dem frühen 15. und dem frühen 19. Jahrhundert gab es insgesamt 23 Winter, in denen die Themse in London zufror: 1408, 1435, 1506, 1514, 1537, 1565, 1595, 1608, 1621, 1635, 1649, 1655, 1663, 1666, 1677, 1684, 1695, 1709, 1716, 1740, 1776, 1795 und 1814.

In London fanden dann auf dem Fluss oft Jahrmärkte statt, die sogenannten Frostjahrmärkte (engl. frost fairs). Der erste verzeichnete Frostjahrmarkt fand erst 1608 statt und der letzte 1814 und dauert nur vier Tage.

 

Auflistung der 33 (+1) Brücken über die Themse in Groß-London (stromaufwärts von Osten):

(Hinterlegte Farbe beim Brückennamen/-Foto: Siehe Legende der Übersichtskarte oben)

Anleitung zur Fotoserie:

Um die Fotogalerie zu starten: Mit dem Mauszeiger auf das erste Bild fahren und die linke Maustaste klicken.

Um dann in der Fotogalerie weiterzugelangen: Mit dem Mauszeiger zuerst nach rechts (danach links oder rechts) im großen Bild fahren und mit der linken Maustaste klicken - oder die links/rechts Pfeiltaste der Tastatur betätigen.

Um nur ein Bild anzuschauen: Mit dem Mauszeiger auf das gewünschte Bild fahren und die linke Maustaste klicken. Von dort aus geht es auch vor- und rückwärts.

Um wieder zurück zur Übersicht zu gelangen: Außerhalb des Großbildes anklicken (bzw. die ESC-Taste drücken).

Name
(Früherer Name)
(Nord-/Südufer)

Gebaut
(Vorgänger)

Brückenart
(Architekt+Baufirma)

Länge
(m)

Kurzbeschreibung

Queen Elizabeth II
(Thurrock/Dartford)

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1991

Autobahnbrücke

 

Hellmut Homberg
+
Cleveland Bridge & Engineering Company

812

Die östlichste und auch zugleich die längste Brücke über die Themse, die sich jedoch außerhalb von Greater London befindet. Alle Fahrbahnen bedienen nur die Fahrtrichtung nach Süden (nach Norden geht's mit dem Doppelrohr des Dartford Tunnel) und sie verbindet die M25 vom Norden mit der M25 nach Süden. Sie ist auch als einzige Londoner Brücke mautpflichtig.

Sie ist die zweite Brücke östlich der London Bridge, die jemals über die Themse gebaut wurde, wurde von einem deutschen Bauingenieur entworfen. Aus historischen Gründen war es notwendig, Großseglern und anderen großen Schiffen die Fahrt bis zur London Bridge zu ermöglichen. (Deshalb ist die Tower Bridge eine Klappbrücke.) Bis zu diesem Zeitpunkt war es nicht praktikabel, über die immer breiter werdende Themse eine hohe Brücke zu bauen.

Tower Bridge
(Tower Hamlets/Southwark)

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1894

Straßenbrücke

 

Sir Horace Jones
+
Sir William Arrol

244

Als unverwechselbares Wahrzeichen Londons ist diese Brücke bekannt.

Da ein ungeschriebenes Gesetz vorschreibt, dass große Schiffe bis zur London Bridge fahren können müssen, war es eine große Herausforderung, eine Brückenform zu finden, die passte. Deshalb klappt die Brücke in der Mitte hoch. Die oberen Verbindungen dienen als Fußgängerstege. Im oberen Teil eines der beiden Türme befindet sich ein Museum.

London Bridge
(City/Southwark)

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1973
(1831)
(1209)
(50 AD)

Straßenbrücke

 

Lord Holford und Mott, Hay & Anderson
+
John Mowlem and Co

269

Die historisch bedeutendste Brücke Londons. Schon seit fast 2000 Jahren führte ungefähr an dieser Stelle  bis ins 18. Jh. hinein  eine Brücke als einzige feste Überquerung über die Themse in London!

(Siehe dazu diese umfangreiche Beschreibung)

Die mittelalterliche Ausführung stand dort über 650 Jahre! Sie war die einzige Brücke mit Häusern, Geschäften und sogar einem Palast und einer Kapelle. Sie war auch die längste bewohnte Brücke Europas, bis sie Ende des 18. Jhs. wegen chaotischer Verkehrsverhältnisse geräumt werden musste.

Anfang des 19. Jhs. war diese Brücke endgültig überlastet und musste ersetzt werden. Diese "neue" stellte sich nach knapp 140 Jahren auch als unterdimensioniert heraus und musste einer modernen Brücke weichen. Die Fassade der Brücke von 1831 wurde nach USA verkauft und steht seit den 1970ern in Havasu, Arizona. (siehe: Bericht über London Bridge)

Cannon Street
(ehem. Alexandra Bridge)
(City/Southwark)

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1982

(1866)

Eisenbahnbrücke

John Hankshaw und John Wolfe-Barry

260,6

Auf dem ehemaligen Gelände des Stahlhofs (ein Umschlagplatz der Hanseaten) befindet sich seit über 100 Jahren der Bahnhof Cannon Street. Dieser Bahnhof, am Nordufer der Themse nach Süden gerichtet erbaut,  ist bahntechnisch ausschließlich über die Brücke erreichbar.

Southwark
(City/Southwark)

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1921

(1819)

Straßenbrücke

Ernest George und Basil Mott
+
Sir William Arrol

243

Die erste Brücke war aus Gusseisen mit einer damals unerreichten Spannbreite von 73 m. Sie wurde wegen der Maut, aber auch wegen der schlechten Zufahrtsstraßen und Straßenoberfläche wenig benutzt. Nach Abschaffung der Maut 1864 stieg das Verkehrsaufkommen so stark an, dass sie bald überlastet war und erneuert werden musste.

Millennium
(City/Southwark)

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2002

(2000)

Fußgängerbrücke

Arup, Foster and Partners und Sir Anthony Caro
+
Monberg & Thorsen und Sir Robert McAlpine

370

Eine moderne Brücke nur für Fußgänger, die im Jahr 2000 eine erschreckende Eröffnung erlebte: Schon am ersten Tag fing sie an zu schwingen! So wurde sie gleich wieder geschlossen, bis zwei Jahre später eine Lösung gefunden wurde. Ihren Spitznamen "Wobbly Bridge" behielt sie trotzdem bei.

Sie erhebt sich mit Trageseilen neben dem Fußweg, damit die Sicht über die Themse nicht beeinträchticht wird.

Blackfriars Eisenbahnbrücke
(ehem. St Paul's)
(City/Southwark)

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1886

(1864)

Eisenbahnbrücke

John Wolfe-Barry und Henry Marc Brunel
+
Lucas & Aird

 

Von der ersten Brücke daneben stehen seit 1985 nur die denkmalgeschützten Säulen. Seit 2012 ist diese Brücke mit über 4.400 Solarpaneelen überdacht.

Blackfriars

(ehem. William Pitt Bridge)
(City/Southwark)

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1869
(1769)

Straßenbrücke

Joseph Cubitt
+
P.A. Thom & Co.

281
(303)

Die alte Brücke war schlecht gebaut und musste später stark überarbeitet werden, bis eine neue fällig wurde. Die jetzige Brücke wurde 1907-10 verbreitert.

Waterloo
(Westminster/Lambeth)

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1945
(1817)

Straßenbrücke

Giles Gilbert Scott
+
Peter Lind

375

Sie erhielt ihren Namen nach der Schlacht 1815 gegen Napoleon. Die alte Brücke wurde wegen Unterspülung baufällig und musste einer neuen weichen. Sie ist die einzige Themsebrücke, die durch deutsche Fliegerbomben beschädigt wurde.

Hungerford/Golden Jubilee
(ehem. Charing Cross)
(Westminster/Lambeth)

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1864/2002
(1845)

Eisenbahn-/Fußgängerbrücke

Sir John Hawkshaw
+
?

Lifschutz, Davidson, Sandilands und WSP Group
+
Gifford

 

Die Eisenbahnbrücke ersetzte eine Fußgängerbrücke aus dem Jahr 1845, die von einer Eisenbahngesellschaft erworben wurde, um die Verbindung zum neuen Bahnhof Charing Cross zu ermöglichen. Die Ketten der alten Brücke wurden in Bristol beim Bau der Clifton Hängebrücke verwendet.

Immer wieder wurde sie mit Fußgängerverbindungen ergänzt, die jedoch in Verruf gerieten. Deshalb wurde eine ganz neue aufwändige Konstruktion gebaut, die auf beiden Seiten des Eisenbahnstranges verläuft und 2002 eröffnet wurde.

Westminster
(Westminster/Lambeth)

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1862
(1750)

Straßenbrücke

Thomas Page
+
?

252

Als diese Brücke gebaut wurde, war sie erst die zweite Themsebrücke in London und machte der verstopften London Bridge Konkurrenz. Das führte zur Räumung und dem Abriss der Gebäude auf der London Bridge, damit der Verkehr besser durchkam.

Lambeth Bridge
(Westminster/Lambeth)

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1932
(1862)

Staßenbrücke

Sir George Humphreys und Reginald Blomfield / G. Topham Forrest
+
Dorman Long

236,5

Die erste Brücke entstand am Standort einer ehemaligen Pferdefähre als Hängebrücke. Wegen der abschüssigen Zufahrt wurde sie aber ungern für den Pferdeverkehr verwendet und es bestanden außerdem Sicherheitsbedenken. Als die Stadtverwaltung Londons 1879 die Brücke übernahm, war sie bereits in schlechtem Zustand.

Die neue ist überwiegend rot gestrichen, um das nahegelegene House of Lords zu symbolisieren. Sie ist seit 2008 denkmalgeschützt.

Vauxhall

(ehem. Regent Bridge)
(Westminster/Lambeth)

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1906
(1816)

Straßenbrücke

Sir Alexander Binnie
+
Charles Wall

247

Die alte Brücke war die erste eiserne Brücke über die Themse, musste aber wegen Unterspülung abgebaut werden. Der Bau der neuen war um fünf Jahre im Verzug. Sie ist hübsch bemalt mit Bronze-Statuen an den Brückenpfeilern, die jedoch von der Brücke aus nicht betrachtet werden können. Sie war die erste Brücke Londons, über die eine Straßenbahn führte .

Der Name "Vauxhall" stammte ursprünglich aus dem Namen des Landbesitzers um den Lambeth Palast, Falkes de Breauté († 1226). Sein Landhaus hieß "Falkes Hall", später "Foxhall" und letzlich "Vauxhall". Er bekam Ländereien in Luton geschenkt. Auch der englische Autobauer mit Sitz in Luton übernahm diesen Namen und benutzt sein Emblem, den Greif.

Grosvenor Railway Bridge
(Victoria Railway Bridge)
(Westminster/Wandsworth)

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1967
(1860)

Eisenbahnbrücke

Freeman Fox & Partners
+
?

283,5

Für die "Victoria Station and Pimlico Railway" gebaut, verbindet diese Brücke zehngleisig den Bahnhof Victoria mit dem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt Clapham Junction. Ursprünglich 1860 in Betrieb genommen, wurde sie sechs Jahre später verbreitert. 1907 wurde sie auf die heutigen Dimensionen erweitert und zwischen 1963 und 1967 durch eine neue ersetzt.

Chelsea

(Victoria Bridge)
(Chelsea/Battersea)

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1937

(1857)

Straßenbrücke

G. Topham Forrest und E.P. Wheeler
+
Holloway Brothers
 

213

Die jetzige Hängebrücke ersetzte eine Kettenbrücke, die ursprünglich Victoria Bridge hieß. Sie wurde 1857 zusammen mit dem Battersea Park eröffnet. Die Behörden zweifelten jedoch relativ früh die Stabilität dieser Brücke an und veranlassten eine Umbennung, damit der Name der Königin bei einem möglichen Absturz nicht damit in Verbindung gebracht werden konnte.

Albert
(Chelsea/Battersea)

 

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1873

Straßenbrücke

Rowland Mason Ordish
+
?

220

Die Brücke ist nach Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, dem deutschen Ehemann von Königin Viktoria, benannt. Als der Bautermin sich verzögerte, ließ der englische Architekt/Bauingenieur, Rowland Mason Ordish nach seinem patentierten Entwurf (eine Kombination aus Hänge- und Schrägseilbrücke) eine Brücke über die Moldau in Prag bauen, die eine exakte Kopie der hiesigen war (1941 abgerissen).

Mit der Wandsworth Brücke war sie die letzte privatfinanzierte Mautbrücke in London. Nach der Aufhebung der Maut (1879) wurden die Mautkabinen nicht entfernt und sind heute noch zu bewundern. Wegen Strukturmängeln wird der Verkehr seit 1884 immer wieder beschränkt.

Battersea
(Chelsea/Battersea)

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1890
(1771)

Straßenbrücke

Sir Joseph Bazalgette
+
John Mowlem

221

Die erste Brücke an dieser Stelle ersetzte eine Fähre und war eine Holzkonstruktion. Wegen des Standorts an einer Flusskurve und ihrer vielen schmalen Bögen verursachte sie mehrere Flussunfälle. Deshalb wurden 1795 einige Bögen  mit Stahlbögen verlängert. Sie ist heute die schmalste Straßenbrücke über die Themse in London

Cremorne/Battersea Railway Bridge
(Chelsea/Battersea)

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1863

Eisenbahnbrücke

William Baker
+
?

220

Der offizielle Name dieser Brücke ist nach dem einst in Chelsea  befindlichen Vergnügungsgarten zurückzuführen. Sie wurde für die "London and North Western Railway" gebaut und führt lediglich zwei Gleise. Heute bildet sie im Zugverkehr einen Engpass, auch weil die Höchstgeschwindigkeit aus Stabilitätsgründen auf 23 km/h begrenzt ist.

Wandsworth
(Wandsworth/Fulham)

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1940
(1873)

Straßenbrücke

Sir Pierson Frank
+
Holloway Brothers

200

Dies erste Brücke wurde dort in der Annahme gebaut, dass am Nordende ein neuer Kopfbahnhof entstehen würde. Mit der Albert Bridge war Wandsworth die letzte privatfinanzierte Mautbrücke in London. Der Bahnhof wurde nicht gebaut und somit war dieser Brücke finanziell kein Erfolg beschieden. Da sie für schweren Last- und Busverkehr nicht tragfähig genug war, wurde sie 1940 durch die neue ersetzt.

Fulham Railway Bridge(Wandsworth/Fulham)

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1889

U-Bahnbrücke
mit Fußgängersteg

William Jacomb
+
Head Wrightson

230

Ursprünglich für die "London and South Western Railway (L&SWR)" gebaut, führt sie heute die U-Bahn "District Line". Auf der Ostseite (flussabwärts) der Brücke ist ein Fußgängersteg.

Putney
(Putney/Fulham)

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1886
(1729)

Straßenbrücke

Sir Joseph Bazalgette
+
John Waddell

210

Die erste Brücke, die aus Holz gebaut wurde, war auch die erste Brücke der Neuzeit über die Themse in London. Die jetzige Brücke ist die einzige Groß-Britanniens mit je einer Kirche an beiden Enden.

Hammersmith
(Hammersmith/Barnes)

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1887
(1827)

Straßenbrücke

Sir Joseph Bazalgette
+
Dixon, Appleby & Thorne

210

Nachdem die erste (Hänge-)Brücke nicht mehr tragfähig war, wurde auf denselben Fundamenten die neue Brücke gebaut. Damit der Verkehr nicht zu stark beeinträchtigt wurde, stellte man parallel zur alten eine provisorische Brücke auf. Die neue ist eine sehr kunstvoll verzierte Brücke, jedoch auch nicht mehr tragfähig für den heutigen Verkehr. Deshalb gibt es zur Zeit eine Gewichtsbegrenzung.

Barnes Railway Bridge
(Chiswick/Barnes)

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1895
(1849)

Eisenbahnbrücke mit Fußgängersteg

Joseph Locke
+
Head Wrightson

120

Die erste Eisenbahnbrücke, die hier gebaut wurde, ähnelt sehr der von Richmond (gleicher Architekt) und steht noch immer gleich neben der "neuen" auf den gleichen Fundamenten (im Bild im Vordergrund). Sie wurde für die "London and South Western Railway" gebaut. Die neue ist zweigleisig gebaut und hat einen Fußgängersteg integriert.

Diese Stelle an der Themse ist für das jährliche "Boat Race" (ein Ruderbootwettbewerb zwischen den Universitäten Oxford und Cambridge) von Bedeutung. Wer an diesem Punkt führt, so sagt man, wird siegen.

Chiswick
(Chiswick/Mortlake)

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1933

Straßenbrücke

Sir Herbert Baker mit Alfred Dryland
+
Cleveland Bridge & Engineering Company

185

Eine von zwei neuen Brücken, die 1933 eingeweiht wurden, um des Verkehrschaos westlich von London Herr zu werden. Sie ersetzte eine Fähre an dieser Stelle.

Die Ziellinie des jährlichen "Boat Race" befindet sich nur wenige Meter flussabwärts von dieser Brücke.

Kew Railway Bridge
(Chiswick/Kew)

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1869

Eisenbahnbrücke

W. R. Galbraith
+
Brassey & Ogilvie

175

Ursprünglich für die "London and South Western Railway" gebaut. Sie besteht aus fünf je 35 Meter langen schmiedeeisernen Gitterträger-Feldern, die auf gusseisernen Säulen liegen.

Kew
(Brentford/Kew)

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1903
(1783)
(1759)

Straßenbrücke

James Paine
+
Easton Gibbs and Son

360

Die ursprüngliche wurde von dem damaligen Fährenbetreiber aus Holz errichtet und befindet sich gleich neben den weltberühmten botanischen Gärten, die ebenfalls 1759 erstmalig angelegt wurden. Der Sohn  des Fährenbetreibers errichtete dann wenige Jahre später die zweite Brücke (aus Granit) parallel zur ersten, damit der Verkehr nicht beeinträchtigt wurde. 1819 wurde sie versteigert und dann 1873 noch einmal, wobei sie in Besitz der Verwaltung von London ging, die die Maut sofort abschaffte.

Die heutige dritte Brücke an dieser Stelle ist ebenfalls aus Granit hergestellt.

Richmond Lock/Footbridge
(St Margarets/Richmond)

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1894

Schleuse mit Fußgängerbrücke

F.G.M. Stoney
+
Ramsomes & Rapier

76,2

Nach dem Abbau der mittelalterlichen London Bridge 1832 erhöhte sich die Geschwindigkeit des Tidenhubes enorm. Als Folge davon wurde die Flussstrecke oberhalb von Richmond regelmäßig ein Watt mit Rinnsal.

Nach vielen Jahren der Überlegungen und heftigen Diskussionen wurde entschieden, an dieser Stelle eine Staustufe mit Schleuse und Wehr zu bauen, damit der Fluss auch oberhalb dieser Stelle schiffbar bleibt. Ca. zwei Stunden vor und nach der Flut wird die dreiteilige Schütze vollständig zwischen die zwei parallel gebauten Fußgängerbrücken gehoben, damit der Schiffsverkehr freie Fahrt hat. Während der übrigen Zeit ist die Schütze unten und die Schiffe müssen die Schleuse passieren. Noch bis 1938 war eine Maut für die Benutzung der Brücke zu entrichten.

Twickenham
(St Margarets/Richmond)

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1933

Straßenbrücke

Maxwell Ayrton
+
Aubrey Wilson Ltd.

 

Die ersten Pläne für diese Brücke wurden von den Anliegern als unpassend für die Gegend abgelehnt. Jetzt ist sie eine relativ gewöhnlich aussehende moderne Stahlbetonbrücke mit drei Bögen, die wenig auffällt.

Ungewöhnlich ist jedoch die Konstruktion mit drei Scharnieren, die Bewegungen der Konstruktion wegen Temperaturschwankungen aufnehmen. Diese Innovation wurde zum ersten Mal im Vereinigten Königreich in einer Stahlbetonbrücke implementiert.

Richmond Railway Bridge
(St Margarets/Richmond)

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1908
(1848)

Eisenbahnbrücke

J.W. Jacomb-Hood
+
 ?

91,5

Die erste Brücke an dieser Stelle wurde aus Gusseisen für die "London and Southwestern Railway" gebaut, geriet aber wegen des Einsturzes einer ähnlichen Brücke 1891 in Nordbury in Verruf. Daraufhin wurde 1906 auf denselben Pfeilern eine neue Eisenbahnbrücke aus Stahl errichtet, die 1908 eröffnet wurde.

Richmond
(St Margarets/Richmond)

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1777

Straßenbrücke

James Paine und Kenton Couse
+
Thomas Kerr

91

Erbaut von dem damaligen Fährenbetreiber, ist diese Brücke die einzige noch aus dem 18. Jh.  in London verbliebene und eine der wenigen, die nicht ersetzt werden mussten.

Allerdings sollte sie wegen dem stark zugenommenen Verkehr  im großen Rahmen erweitert werden. Diese Pläne wurden jedoch zunächst aus ästhetischen Gründen abgelehnt und man entschied sich für eine neue Brücke (Twickenham Bridge) flussabwärts. Allerdings erfuhr die Brücke dadurch keine Entlastung und weitere Pläne wurden geschmiedet. Schließlich wurde  die Verbreiterung auf einer Seite beschlossen (1937-40), indem die außenliegenden Steine entfernt und nach der Verbreiterung um 3,4 m wieder montiert wurden. Im Laufe dieser Arbeiten wurde die Brücke auch abgeflacht.

Teddington Lock Footbridges
(Teddington/Ham)

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1887/1889

Fußgängerbrücken

G. Pooley
+
?

 

Diese Stelle der Themse ist der am weitesten landeinwärts gelegene Punkt, an dem die Gezeiten der Nordsee spürbar sind. Hier endet auch der Zuständigkeitsbereich der "Port of London Authority". Sie ist eine sehr beliebte Freizeitgegend und Ausflugsziel.

Hier wurde ab 1810 eine Schiffsschleuse mit Wehr gebaut, die im Laufe der Jahre mehrfach umgebaut und erweitert wurde. Durch Spenden aus der Bevölkerung und von dort ansässigen Firmen konnte eine Fußgängerbrücke als Ersatz für die dort befindliche Fähre finanziert werden. Die Brücke besteht aus zwei Teilen, die sich auf der Schleuseninsel treffen (Creweyte bzw. Swan Ait Island). Über die Themse führt eine Hängebrücke und über die durch den Bau der Schleusenanlage ausgegrabene Wasserschneise führt eine Eisenträgerbrücke.

Kingston Railway Bridge
(Hampton Wick/Kingston)

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1907
(1863)

Eisenbahnbrücke

J.W. Jacomb-Hood
+
 ?

 

Die erste Brücke an dieser Stelle wurde aus Gusseisen gebaut. Die neue besteht aus Stahlträgern.

Kingston
(Hampton Wick/Kingston)

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1828
(13. JH)

Straßenbrücke

Edward Lapidge
+
?

116,4

Die Vorgängerbrücke war nach der London Bridge die zweitälteste Flussüberquerung an der Themse in London. Es scheint jedoch nicht klar zu sein, wie viele Brücken hier schon gebaut wurden.

Die jetzige Brücke trotzte lange dem stark zunehmenden Verkehr, wurde jedoch schon 1914 und dann noch einmal 2000 verbreitert.

Hampton Court
(Hampton Court/East Moseley)

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1933
(1865)
(1778)
(1753)

Straßenbrücke

W.P. Robinson und  Sir Edwin Lutyens
+
?

100

An der Stelle der ehemaligen Fähre wurde die ursprüngliche Brücke aus Holz gebaut, die aber schon nach 25 Jahren baufällig wurde. Sie wurde ebenfalls durch eine Holzbrücke ersetzt.

Die heutige Brücke ist aus Stahlbeton mit Verkleidung aus roten Ziegelsteinen und weißen Portland-Natursteinen.

Fassung und Gestaltung: Johnny Glover
Kein Anspruch auf Vollständigkeit. Irrtümer vorbehalten

 

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