Donnerstag der 13.09.2001 OZ |
In kurzer Zeremonie Abschied genommen Reisen. (man) Am Dienstagnachmittag war nichts mehr so wie es am Freitagabend vergangener Woche begann - auch in Reisen nicht. Vier Tage und Nächte war dort die "Kerwe 2001" gefeiert worden, die am fiühen Dienstagabend wieder eingegraben werden sollte und auch wurde. Allerdings im kleinen Rahmen, was bei den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr, dem Veranstalter also, und der das Fest organisierenden Kerwe-Crew auf vollstes Verständnis traf. Nach der mit viel Beifall aufgenommenen "Kerwe-Redd" von Manuel Strauch als "Parre" drehte sich auch am Sonntag auf dem Festplatz das wunderschöne Kinderkarussell von Adam Silber, krachte es an der Schießbude, konnten sich die mutigen Besucher mit der Schiffschaukel überschlagen oder an Schleckereien von "Edinger's Gutzelstand" laben. Der Abend gehörte dem "Musik-Express", einem Quartett aus Reisen mit Sängerin, und den Liebhabern des Kerwe-Tanzes, den viele Gäste stundenlang genossen. Der Kerwe-Montag stand zunächst im Zeichen des "Frühschoppens" für die Wehrleute samt Helferteams, Kerwe-Crew, -pfarrer und Mundschenk, der traditionell "außerhalb" des Festzeltes in einem Reisener Lokal veranstaltet wird. Diesem "Spaß-Talk" schlossen sich Kerwetreiben auf dem Festplatz und später der "Friesenabend" im beheizten Zelt (eine viel gelobte Installation bei den vorherrschenden herbstlichen Temperaturen rund ums Gerätehaus) an. "Herbert und Franz", montags immer dabei, lieferten in bewährter Art und Weise die Begleit- und zwischenzeitlich auch Unterhaltungsmusik. Fünf Zweiermannschaften stellten sich den vorgegebenen Aufgaben der "Friesenspiele". Der knappe Zieleinlauf deutete darauf hin, dass die zu vergehenden Punkte an den einzelnen Stationen heiß umkämpft waren. Paarweise zu bewältigen galt es das "Teebeutel-Stemmen" (5 Kilogramm immerhin), das"Angelspiel" (Cola-Flaschen symbolisierten Fische), das "Fahnenspiel" und den "Leuchtturmbau" (mit Getränkedosen). Am Schluss hatte das Duo Daniel Himmel/Verena Mandel mit 15 Punkten ganz knapp die Nase vorn, gefolgt von den "Neugasse-Bulls" (Thorsten Eschwey/ Frank Kohlbacher, die Vorjahressieger) mit 14 Zählern und damit punktgleich mit dem "Paar" Ortsvorsteher Frank Jochum/Karl Ackermann. Die Fünftplatzierten kamen immerhin noch auf stolze 12 Punkte. Am Dienstagmorgen rief schon wieder die Pflicht und die hieß Zeltabbau und Aufräumen, was mit viel Routine in wenigen Stunden erledigt war. Mit einer kleinen Mannschaft zog der
Kerwe-Veranstalter um 18 Uhr vom Feuerwehrgerätehaus die Wehrstraße entlang
bis zum Grundstück von "Tante Herta" (Guldner), die sich damit
einverstanden zeigte, dass die "Kerwe 2001" in ihrem Garten vergraben
werden konnte. Kerwe-Pfarrer Manuel Strauch bedankte sich beim Ortsvorsteher
fürs Freibier und bei der KerweCrew für die erfahrene Unterstützung. Während
Mundschenk Klaus-Peter Weber sich wieder einmal mit Löcher graben ("nicht
seine größte Stärke", wie Spötter behaupteten) versuchte, sprach
"Tante Herta" die jungen Kerweburschen mit einem selbstverfassten
Gedichtchen an ("Ich kenn eich doch, ehr seid all moi Kinner, woann ich
euch seh, fraa ich misch immer.. ."), spendete einen, bei, Bedarf auch zwei
Kästen Bier. Auch der Kerwepfarrer hatte noch einiges
"Grundsätzliches" zu sagen und verabschiedete sich aus seinem Amt:
"Vorbei iss die Kerwe vun diesem Jahr, Tante Herta - negscht Johr sinn mer
wirrer da! " Was in der Blechkiste war, die eingegraben wurde, bleibt ein
Geheimnis - bis zur Wiederausgrabung im September 2002. Der Wehrführer der
Freiwilligen Feuerwehr Reisen, Walter Lieb, bedankte sich noch einmal bei der
KerweCrew für die geleistete Arbeit, bilanzierte die Kerwe 2001 "trotz
weniger gutem Wetter als zufriedenstellend, auch wenn der Umsatz des Vorjahres
diesmal nicht erreicht werden konnte. Die reformierten Punkte haben sich
bewährt, wir werden das Programm weiter modifizieren und freuen uns schon auf
die Kerwe 2002, die dann hoffentlich ohne die am heutigen Tag passierten
schrecklichen Geschehnisse in den USA abläuft." |