Dienstag der 10.09.2002 OZ

Vom Kirchenchor, von Tüftlern und ungeschickten Campern

Kerwepfarrer Manuel Strauch nahm in seiner Kerwerede zur Freude des Publikums kein Blatt vor den Mund

Reisen. (man) Zu den Höhepunkten der "Reisener Kerwe" zählt zweifellos die "Redd" des Kerwepfarrers. In diese Rolle war erneut Manuel Strauch geschlüpft. In seiner Ansprache nahm er kein Blatt vor den Mund und zog "ganz schön vom Leder". Dabei kamen Missgeschicke, Irrungen und Wirrungen zur Sprache, die in Reisen und anderswo seit dem letzten Kirchweihfest passiert waren.
Der Einzug des "Kerweparre" Manuel Strauch mit seinem Mundschenk Klaus-Peter Weber ließ den ersten Applaus aufkommen und bis zum Redeschluss andauern.
Die "Pechsträhnen" eröffnete der Kirchenchor, der auch mal "in einer anderen Kirche singen" wollte. Die Reise führte nach Ludwigsburg. Die erste angesteuerte Kirche war fest in Katholikenhand, in der zweiten überhaupt nichts los und bis die richtige gefunden war, verging über eine weitere Stunde und entsprechend kam man nicht rechtzeitig zum Gottesdienst, der mitgestaltet werden sollte, was den einheimischen Pfarrer doch einigermaßen ärgerte, hatte er doch mit ausgehängten Plakaten für den Auftritt der Reisener geworben.
Der Thomas beabsichtigte zu campen. Leider hatte er die" Gebrauchsanweisung" für den Zeltaufbau nicht richtig gelesen, denn "die Seite von innen war nach außen gekehrt, was den Camper fast ertrinken ließ, schüttete es doch die ganze Nacht und das hat den armen Thomas "patschnass"' gemacht. Aus Schaden wird er hoffentlich klug.
"Wer mit dem Bus in fremdes Terrain fahren will, kann etwas erzählen". Ins Baltikum sollte es gehen, die Gisela und der Schorsch waren pünktlich an der Haltestelle, doch einer fehlte noch - der Heinz. Er musste geweckt werden, zum Ankleiden war keine Zeit mehr. Mit entsprechendem Outfit, das zudem noch recht dürftig war.

Und dann waren da noch Walter und seine Frau Marlies, die wollten in den Urlaub fliegen und hatten alles vorbereitet. Beim Schalter am Frankfurter Flughafen stellte die Fluglinie-Mitarbeiterin fest, dass der Reisepass von Frau Marlies nicht der richtige sein konnte, stand dort doch der Vorname Jörg und auch das Passbild konnte nicht das ihre sein. Alles Flehen und Protestieren von Walter fruchtete nichts, also rein ins Taxi, nach Reisen gerast, den richtigen Pass geschnappt und im Höllentempo wieder zurück nach Frankfurt gefahren.
Marcus ist bekannt dafür, dass er gerne an alten Autos "rumtüftelt" und sich auch vor dem Schweißen nicht scheut. Eines Tages, Vater hatte gerade Geburtstag, deshalb musste es schnell gehen, lief es ganz dumm. Plötzlich brannte die Rückbank, schwarzer Rauch stieg aus dem Garagentor hoch, der Feuerlöscher lag allerdings im zweiten Stock und das dauerte.

Zum Abschluss seiner Rede bat der "Kerwepfarre" seinen "Kollegen", nämlich den neuen evangelischen Pfarrer von Reisen Helmut Spindler, zu sich auf die Bühne, der sich den Zuhörern kurz vorstellte und eine Story erzählte, die den "Manni" betraf. Der sollte seiner Schwester den Motorroller reparieren. Doch das war leichter gesagt als getan. Der auszuwechselnde Simmerring saß ganz hinten und davor befanden sich Teile und der Motor. Die Schrauberei ging los - sie würde viel Zeit kosten - und plötzlich tat es einen Knall, als es nur noch die Feder auszuhängen galt. Doch die Zange rutschte von der Feder, dem Manni flog sie gegen den Kopp. Der Arme ging drei Wochen lang nicht unter die Leute, dem Pfarrer berichtete er, er wollte den Mähdrescher reparieren und dabei sei das Malheur passiert. Und so tauchte der Manuel erstmals auch in der "Kerweredd" auf - die Zuhörer genossen es genüsslich.

 

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