Kerwesegen mit der Klobürste erteilt
Kerweparrer Werner Tautz und Mundschenk Marc Kühnel hielten
bei der Reisener Kerwe
Einzug nach Maß. Es war das erste Mal, daß Reisen einen
Kerweparrer hatte und einer
Kerweredd lauschen durfte, die übrigens von Mundschenk Marc Kühnel vorgetragen
wurde.
Bild: Löbbecke
Reisen. (win) Für die Reisener war es ein Novum. Als Kerweparrer
Werner Tautz zusammen
mit Mundschenk Mare Kühnel ins Kerwezelt am
Feuerwehrgerätehaus einzog, war bereits ein
lustiges Kerwevölkchen beisammen. Kerweparrer
Tautz überließ dann ganz bescheiden das
Wort seinem Mundschenk,
quasi als Gastprediger. Auch hier also eine Premiere: Der Mundschenk
hielt die
Kerweredd."Die goanze Zeit häwwe die Leit sah schunn g'hetzt,
daß Reise jo eigentlich
koan Kerweparre hätt. Des wolle mer ännern unn eisch
beweise, ab des Johr, do gibt's a enn
Parre in Reise." Mit diesen Worten
eröffnete Marc Kühnel seine "Predigt." Er ging dann im
wesentlichen
auf die bewegte Kerwegeschichte in Reisen ein und wußte die auch mit der einen
oder anderen
witzigen Anekdote zu würzen.
"Unnerm Kastaniebaum drauße im Hof nebenan, die Feierwehrkerwe
erm Anfang nahm. Die
Gerätehauseinweihung 1973 war, die Kerwe begann im 74'er Jahr", reimte
Mundschenk
Marc Kühnel. Munter ging es weiter. Die benachbarte Hornbacher Kerwe
wurde ebenso erwähnt,
wie so einige witzig skurrile Begebenheiten am Rande.
Kühnel beschrieb in Mundart, wie sich manch
übermütiger Tänzer nach seinen
Eskapaden im Krankenhaus wiederfand oder als ein Feuerwehrmann
nach ausgiebigem Gerstensaftgenus
nur noch "mim Vieahänger
vum Loui dann hoamgfahrn worn iss."
Die ganze Kerweredd war als "Kerwegottesdienst"
angelegt. Da durfte der abschließende Kerwesegen
natürlich nicht fehlen.
Rustikal wie es bei einer zünftigen Kerwe zugeht, erteilte der Parre den Kerwe-
segen in Reisen mit der Klobürste.
Die zahlreich anwesenden Kerwegäste spendeten jedenfalls
reichlich Applaus für, die Premiere.
Man darf gespannt sein, ob die Reisener
nächstes Jahr wieder mit einer Kerweredd aufwerten.
Vielleicht ergreift dann ja
auch der Parre persönlich das Wort. Amüsieren konnte man sich auf
der Reisener
Kerwe in geselliger Runde jedenfalls wie eh und je und die Einhausener "Giggelsmusikanten"
hatten am gestrigen Sonntag
beileibe nicht nur Volkstümliches im Programm. Trotz des verregneten Samstag
abends war die Feuerwehr mit
dem Besuch überaus zufrieden und am Sonntag war das Festzelt wieder
einmal bis
auf den letzten Platz besetzt, gab es doch die allseits beliebten Haxen zum
Mittagstisch.
Heute ab ca. 10 Uhr trifft sich die Feuerwehr zum
Frühschoppen in Magdalenas Grillstube und abends
wird im Kerwezelt bei Livemusik Kerweausklang gefeiert.
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