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Veranstaltungsübersicht des Auerbacher Synagogenvereins

Nachstehend sind die Veranstaltungen samt Zusatzmaterial des 1. und 2. Halbjahres 2011 aufgelistet.
Alle Veranstaltungen fanden in der ehemaligen Synagoge Bensheim-Auerbach, Bachgasse 34
statt

Datum Thematik
08.02.2011 Jahreshauptversammlung - Bericht als PDF-Datei
31.03.2011

Gemeinsame Veranstaltung mit der Geschichtswerkstatt Jakob Kindinger:
Ursula Kurze: Mascha Kaléko. Mit musikalischer Begleitung

13.04.2011

Vortrag Thomas Bruinier, Kassel: "Das Sch´ma Jisrael, das Höre Israel"

10.05.2011

Vortrag Yuval Lapide, Weinheim: "Chassidismus - die osteuropäische Mystik des Judentums"

06.06.2011

Abend mit Uli Holzhausen, Norheim Nahe: "Geschichte des Klezmer".
Mit Bildern, Tonaufnahmen und Filmausschnitten

21.08.2011 Exkursion auf den Spuren des Judentums in Mainz und Wiesbaden
07.09.2011 Vortrag von Silvia Richter, Heidelberg, "Emanzipation der Juden in Frankreich und Preußen im 18. Jahrhundert"
16.10.2011 Festveranstaltung 25 Jahre restaurierte Synagoge Auerbach
11.30 Uhr Festakt, 18.00 Uhr Lesung "Das Lied vom letzten Juden"
20.10.2011 Festveranstaltung 25 Jahre restaurierte Synagoge Auerbach
Jiddische Lieder und Klezmer mit dem Trio Dreydele
10.11.2011 Teilnahme Gedenkfeier Reichspogromnacht am Bendheimplatz Bensheim

 

Donnerstag, 31. März 2011. Beginn bereits um 19.30 Uhr in der Auerbacher Synagoge!!
Gemeinsame Veranstaltung mit der Geschichtswerksatt Jakob Kindinger, Bensheim
Thema: Ursula Kurze spricht über "Mascha Kaleko"

Schon im letzten Jahr fand Ursula Kurze in der Auerbacher Synagoge mit ihren Vertonungen von Texten berühmter Dichterinnen ein begeistertes Publikum. Die Konzertgitarristin, Sängerin, Schauspielerin und Musikpädagogin Kurze hat sich mit ihren Vertonungen bundesweit einen Namen gemacht. Diesmal wird sie aus dem Leben von Mascha Kaléko erzählen. Anlass ist die alljährliche Veranstaltung der Geschichtswerkstatt Jakob Kindinger e.V. zur Erinnerung an die Kirchbergmorde im März 1945. Wie in jedem Jahr wird das gemeinsame Erinnern an die von der Gestapo kurz vor Kriegsende am Kirchberg Ermordeten unterstützt vom Auerbacher Synagogenverein.

Die Dichterin Mascha Kaléko, Tochter einer jüdischen Familie im galizischen Chrzanów (geboren 1907), verschlug der 1. Weltkrieg mit ihrer Familie nach Marburg verschlagen. Sie lebte in den zwanziger Jahren in Berlin, emigrierte 1938 in die USA und übersiedelte 1966 nach Israel. Sie erwog die Rückkehr nach Deutschland und verstarb 1975 auf einer Reise dorthin in Zürich.

Über ihr Werk schrieb der Berliner „Telegraf“: „Seit sie dichtet, haben sie viele Menschen, die sie nie gesehen haben, lieb: Mascha Kaléko. Sie macht Gedichte, die so einfach sind, dass sie jeder kapiert, weil es Dinge sind, die wir alle erleben: die Kindheit, die kleine und die große Liebe, die Traurigkeit beim Gedanken an gestern und morgen. Das Quäntchen Spott bei allem Gefühl vertreibt jegliche Sentimentalität aus ihren Versen…“

Nach einer kurzen Einführung von Peter E. Kalb von der Geschichtswerkstatt Jakob Kindinger e.V. wird Ursula Kurze Mascha Kaléko vorstellen, von der Gitarre begleitet. Im Anschluss daran besteht Gelegenheit zu Fragen an Ursula Kurze. Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei, über eine kleine Spende würden sich die Veranstalter freuen.

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Mittwoch, 13. April 2011
Vortrag von Thomas Bruinier, Kassel:
"Sch´ma Jisrael, das Höre Israel - Anmerkungen zu einem Bekenntnis"

Thomas BruinierThomas Bruinier, Studienleiter an der Religionspädagogischen Hochschule in Kassel, erläutert den Text im 5. Buch Mose 6, 4-9 , in dem Mose das Volk Israel auf den Glauben an den einen Gott verpflichtet.

Die Segenssprüche vor und nach diesen Versen wurden in die Betrachtung eingezogen. Mit eingefügten Liedern und Geschichten gestaltete der Referent das Thema anschaulich.

Seit vielen Jahren schon profitieren wir von der beeindruckenden Sachkenntnis und den didaktischen Fähigkeiten von Thomas Bruinier bei Vortragsthemen wie „Die Geschichte des jüdischen Gebetbuches“, „Die Mikwe, das jüdischen Ritualbad“, „Wie eine Torarolle entsteht“, oder „Psalmen im Gottesdienst von Tempel und Synagogen“.

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10. Mai 2011, 19.30 Uhr !!:
Vortrag von Yuval Lapide, Weinheim:
"Wo ist Gott? - Gott ist, wo immer der Mensch ihm Einlass gewährt"

Betrachtungen zum Chassidismus - der osteuropäischen Mystik des Judentums

Mystische Glaubensströmungen gibt es in vielen Religionen. Über Mystik im Judentum wird Yuval Lapide am Dienstag, 10. Mai, um 19.30 in der Auerbacher Synagoge sprechen. Sein Thema lautet: “Wo ist Gott? – Gott ist wo immer der Mensch ihm Einlass gewährt.“ – Betrachtungen zum Chassidismus, der osteuropäischen Mystik des Judentums.

Den Inhalt seines Vortrags stellt der Religionswissenschaftler mit den folgenden Worten vor:

„Die jüdische Mystik ist geprägt durch zwei große Strömungen – die klassische Kabbala und den Chassidismus. Während die Kabbala bestrebt ist zu ergründen, „ was die Welt im Innersten zusammenhält“, das heißt sich intensiv mit der Entstehung der Welt, der Verborgenheit Gottes und den Eigenschaften der jenseitigen Welt beschäftigt, konzentriert sich der im 18. Jahrhundert entstandene Chassidismus auf die „Mystik des Alltags“. Der Chassidismus, der in einer Zeit großer Not entstanden ist, wollte den osteuropäischen Juden einen völlig neuen Zugang zu den alten heiligen Texten geben und sie mit einer neuen Begeisterung für das Judentum erfüllen. Die großen chassidischen Meister waren durchdrungen von der Erkenntnis, dass der Intellekt alleine, den das herkömmliche Judentum in den Vordergrund gestellt hat, keinesfalls ausreicht, um mit Gott in der (oftmals schmerzhaften) Realität in Beziehung zu treten und zu leben. Der gläubige Jude sollte Gott mit Herz

u n d Verstand be-greifen und er-leben.

Welche sind die revolutionären Grundgedanken dieser damals neuen Lehre?

Wie vermochte der Chassidimus die tief bedrückten Juden zu begeistern?

Kann die chassidische Lehre dem gläubigen Menschen von heute – Juden wie Christen – ebenfalls neue Glaubenskraft geben? “

Auf diese Fragen will Yuval Lapide in seinem Vortrag Antworten geben, auch im Gespräch mit seinen Zuhörern. Es sei daran erinnert, dass er 2009 beim Auerbacher Synagogenverein schon das Thema „Kabbala“ behandelt hat.

Der Referent ist 1961 in Jerusalem geboren, seine Eltern sind die bekannten Religionsgelehrten Pinchas und Ruth Lapide. Seine Schulzeit schloss er in Frankfurt ab und absolvierte eine Ausbildung zum Bankkaufmann.

Danach studierte er rabbinische Bibelexegese und mittelalterliche jüdische Philosophie und Mystik in den USA, in Europa und Jerusalem. Nach jahrelanger Banktätigkeit „tauschte er Beruf gegen Berufung“ – sah seine Aufgabe in der „Wissensvermittlung des jüdischen Glaubens an seine jüngeren christlichen Glaubensgeschwister“. Aber auch das jüdisch-christlich-moslemische Gespräch ist ihm wichtig.

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08. Juni 2011, 20.00 Uhr:
Abend mit Uli Holzhausen, Norheim Nahe:
"Die Geschichte der jüdischen Volksmusik Osteuropas, des Klezmer"

mit Bildern, Tonaufnahmen und Filmausschnitten aus Klezmer-Konzerten

Uli Holzhausen, selbst Musiker und Klarinettist im Klezmer-Ensemble „Dreydele“, hat viel historisches und musikalisches Hintergrundwissen zusammengetragen über die Ursprünge, das beinahe Erlöschen und das Wiederaufleben dieser Musikrichtung.
Beginnend mit dem Mittelalter werden die Lebensräume der jüdischen Bevölkerung aufgezeigt, ihre Wanderbewegungen, Verfolgungen und Pogrome unter den russischen Zaren. Klezmermusik und jüdische Geschichte waren in Osteuropa eng miteinander verbunden.

Die von Dorf zu Dorf ziehenden jüdischen Wandermusiker spielten zu Hochzeiten und anderen Festen.. Ihr Musikstil war mit geprägt durch die Volksmusik der Umgebung, wie Bulgarien, Rumänien, Russland. Das Jiddische hatten die osteuropäischen Juden als Vertriebene aus Deutschland mitgebracht: Mittelhochdeutsch mit hebräischen und slawischen Elementen. Es blieb ihre Muttersprache und die Sprache der Lieder, in der Liebe, Sehnsucht, Melancholie ausgedrückt wurden und schließlich die Erfahrung von Ghetto, Konzentrationslager und Widerstand.
Das Ende des Klezmer schien gekommen nach der Vernichtung des Judentums in Osteuropa, es gab die „Schtetl“ nicht mehr, die Dörfer und Kleinstädte mit den Jiddisch sprechenden Juden. Doch seit den 60er Jahren hört man in Deutschland wieder jiddische Lieder von alternativen Musikgruppen und auch in den USA gab es ein starkes Revival, heute auch zum Teil in sehr veränderter Form.

In dem Vortrag wird mit historischen Bildern, Tonaufnahmen u. a. aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts und Filmausschnitten von Konzerten die Entwicklung dokumentiert. Auch die jüdische Hochzeit, bei der die Klezmermusik unabdingbarer Bestandteil war, wird vorgestellt.

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Sonntag, 21. August 2011, 10.00 - 19.00 Uhr
Exkursion: Auf den Spuren des Judentums in Mainz und Wiesbaden

Synagoge MainzWir besuchten in Mainz die Neue Synagoge

und in Wiesbaden die KZ-Gedenkstätte Unter den Eichen,

die Gedenkstätte Schlachthoframpe,

die Gedenkstätte für die ermordeten Juden

und das Aktive Museum Spiegelgasse.

 

 

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Mittwoch, 07. September 2011, 19.30 Uhr
Vortrag von Silvia Richter, Hochschule für jüdische Studien Heidelberg:
"Der Diskurs zur Emanzipation der Juden in Frankreich und Preußen im 18. Jahrhundert"

Die Referentin hat im Frühjahr ihre Dissertation zur jüdischen Philosophie im 20. Jh. mit Schwerpunkt auf Emmanuel Levinas und Franz Rosenzweig an der Hochschule für Jüdische Studien eingereicht, wo sie auch einen Lehrauftrag erhalten hat. Schon davor hatte sie sich intensiv mit dem Gebiet der Judenemanzipation im 18. Jh. auseinandergesetzt und hierzu Anfang des Jahres auch ein Buch veröffentlicht: „Der Diskurs über die Judenemanzipation zwischen Haskala und Aufklärung: gemeinsame und abweichende Ansichten von jüdischer und nichtjüdischer Seite“ (VDM-Verlag Saarbrücken 2011).

Der Vortrag zeichnet den Verlauf der Auseinandersetzung um eine rechtliche Gleichstellung der Juden in Frankreich und Preußen nach, was im Zuge der europäischen Aufklärungsbewegung und der Forderung nach allgemeinen Menschenrechten im Laufe des 18. Jahrhunderts immer mehr ins Bewusstsein der Zeitgenossen rückte.

Silvia Richter wird zunächst die rechtliche Stellung der Juden in Preußen etwa zwischen 1750 und 1800 skizzieren, die geprägt war von Niederlassungs- und Berufsverboten, unterschiedlich je nach Geldbesitz. Daran anschließend werden die Reformprogramme vorgestellt. Im Fokus steht hierbei vor allem das zentrale Werk des preußischen Staatsrats Christian Wilhelm von Dohm „Über die bürgerliche Verbesserung der Juden“ (1781), das über Graf Mirabeau auch in Frankreich Verbreitung fand. Darüber hinaus werden weitere Reformvorschläge in Preußen zwischen 1780 und 1800 von jüdischer und nichtjüdischer Seite im Vortrag erläutert.

Abschließend soll mit dem Blick auf Frankreich dargelegt werden, wie dort der Diskurs zur Emanzipation der Juden geführt wurde, welche Einflüsse von Preußen aufgenommen wurden und welche Unterschiede es im Vergleich zu Preußen dennoch gab.

Die bedeutenden Männer dieser Zeit werden auch im Bild vorgestellt.

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Sonntag, 16. Oktober 2011
Festveranstaltungen zu 25 Jahre restaurierte Synagoge in Auerbach

Festakt: 25-jährige Übergabe der restaurierten Synagoge durch die Stadt Bensheim an den Auerbacher Synagogenverein

Lesung mit Walter Renneisen: Jizchak Katzenelson "Das Lied vom letzten Juden"

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Donnerstag, 20. Oktober 2011
Jiddische Lieder und Klezmer mit dem Trio Dreydele. Eine musikalischr Reise vom Shtetl nach Amerika

Das Trio "Dreydele" (jiddisch für "Kreisel") musizierte mit Klarinette, Akkordeon und Gitarre und sang jiddische Lieder im Wechsel mit der Instrumentalmusik.

Es sind dies zwei Bereiche der Musikkultur der osteuropäischen Juden, die Einflüsse und Anregungen aus den Volksweisen ihrer Umgebung aufgenommen haben oder, wie die jiddische Dichtung, immer neu entstanden sind. Im Gegensatz dazu steht der dritte Bereich: die traditionelle Synagogalmusik der Gottesdienste.

"Vom Schtetl nach Amerika", schon der Titel sagt, dass an diesem Abend Jahrhunderte von jüdischer Geschichte musikalisch nachgezeichnet wurden: Verfolgung - Vertreibung - Neuanfang.

Die schwungvollen Rhythmen, die jüdische Musiker zu ihren Festen in Osteuropa spielten, und die jiddischen Liedtexte, heiter, besinnlich oder schwermütig, gingen wunderbarerweise auf diesem Weg nicht verloren, sondern haben seit einigen Jahrzehnten in Europa wie Amerika viele Bewunderer und kreative Interpreten gefunden.

Nähreres zur Klezmermusik siehe auch die Veranstaltung am 08. Juni 2011.

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Donnerstag, 10. November 2011, 18.00 Uhr
Teilnahme an der Gedenkfeier zur Reichspogromnacht 1938 in Bensheim am Bendheimplatz

Programm
- Musikalische Eröffnung: Edgar Illert und Hans-Willi Ohr von der Gruppe "Molwert"
- Begrüßung:  Bürgermeister Thorsten Herrmann
- Musikalisches Zwischenspiel
- Einführung:  Peter Kalb
- Musikalisches Zwischenspiel
- Gedenkansprache: Monica Kingree, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fritz Bauer Institut Frankfurt
- Veranstaltungshinweise: Peter Kalb
- Gemeinsames Lied: "Die Moorsoldaten"

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